Rudolstadt-Festival 2016 – die Pogobumprootsfolkworldmusicfunkparty

News am 19. Juli 2016 von Stefanie

Element of Crime auf dem Rudolstadt Festival 2016Das jährlich in Rudolstadt stattfindende, ehemals „Tanz- und Folk“, nun „Rudolstadt- Festival“ ist bekanntermaßen geprägt von der Vielfältigkeit der präsentierten Musik und der der Besucher. Für mich war es dieses Jahr das erste Mal, dass keine reguläre Arbeitswoche dem Besuch des Eröffnungsabend im Wege stand und es war sehr interessant, ihn mitzuerleben. Festivalhopperine Steffi berichtet, seine Eindrücke schilderte auch Festivalhopper Teliko.

Eröffnung der pogobumpsirtakitwistrootsfolkworldmusicfunkparty [sic]

Gangstagrass auf dem Rudolstadt Festival 2016Bereits in diesen ersten Stunden schlägt das Festival dann wieder zu:

„Du denkst du bist schon in Festival-Stimmung? Hmm, nein. Hör dir doch mal Element of Crime an und komm erstmal runter.“

„Du wolltest effektiv und schnell von einem Auftritt zum nächsten gelangen? … Ah ja. Nein, wird nicht passieren.“ (Du hast die Straßenmusiker vergessen.)
Und so beginnt man, langsam, ganz langsam die Alltagshektik hinter sich zu lassen, organisiert sich einen Kaffee und beginnt, sich wirklich auf das Festival einzustellen.
Mit Element of Crime wurde ein großer Name als Opener verpflichtet, der die müden Menschen auch am ersten Abend und nach teils langer Anreise in den Heinepark zog.
Die schon seit den 80ern aktive Band ist ein Stück deutscher Musikgeschichte und ein so übergroßer Name geht natürlich mit Erwartungen einher.
Ich für meinen Teil war zunächst überrascht, dass ein so ruhiges und bedachtes Programm zur Eröffnung gewählt wurde, da ich bisher bloß Freitags- und Samstagskonzerte gesehen hatte und damit rechnete, hier Ähnliches zu sehen.

Die unaufgeregte Art war ausgesprochen schön, mit der große Themen in kleinen Geschichten, die als Lieder verpackt wurden, daherkamen. Generell war der Schwerpunkt stets die Wortwahl: sowohl bei der Anekdoten-durchzogenen Moderation von Sven Regner, wie auch bei den Liedern selbst, deren Texte oft unerwartet waren.

HIER GEHT ES ZUM KOMPLETTEN ELEMENT OF CRIME KONZERT BEIM RUDOLSTADT FESTIVAL 2016 – MITSCHNITT VON ARTE CONCERT.

Element of Crime auf dem Rudolstadt Festival 2016Besonders in Erinnerung geblieben sind dabei „Kaffee und Karin“ („Ich leg meine Hand in das Feuer vom Würstchengrill unten am Fluss dafür, dass nicht alles umsonst war und jeder nur tut, was er muss.“) und „Draußen hinterm Fenster“ (weil es das erste war, das ich von je von ihnen gehört hatte ;-)).

Obwohl Element of Crime für mich unerwartet ruhig, aber als Festivaleinstieg schlussendlich sehr schön war, war ich auch froh, dass für den Anschluss eine Band auf dem Plan stand, deren Beschreibung gute Laune und Tanzbarkeit versprach: Dobranotch auf der Konzertbühne lieferten genau das und noch mehr!

Einen herrlichen (man wagt zu behaupten …Klischee-behafteten ;)) russischen Akzent, Klezmer der ruhigen Sorte aber auch von Herzen kommender Enthusiasmus,
mit dem „Dawai, dawai!!“-Rufe gerufen wurden und die das Publikum leicht anheizen und mitreißen konnten.

Sie haben auch eine wunderschöne Ballade gesungen … wie sich herausstellte eine liebevolle Klezmer-Version von Rammsteins Du Hast. Da geht das Hüpferherz auf!

Als nach lautem Beifall Zugaben gewährt wurde, fand auch die russisch-pragmatische Art, Probleme zu lösen noch Anwendung, als überlegt wurde, wie man nun am besten zur Zugabe tanzen könne…

„Actually, it is supposed to be danced in circles but… I don’t know if it’s working here … maybe you can try it in chains!“ (Nein, kein Circle Pit)

Beendet wurde das Konzert mit einer der stärksten live PR-Aktionen, als die Band samt Merch-Dame sich Polonaise-artig durch die Zuschauer tanzten und spielten.

 

M.A.K.U. Soundsystem auf dem Rudolstadt Festival 2016Den Abschluss des Abends bildete das M.A.K.U. Soundsystem, bestehend aus 6 Exil-Kolumbianern sowie 2 Afroamerikanern, die als erste Band den Länderschwerpunkt des Festivals repräsentierten und mit einem unüberhörbar positiven Klang teils durchaus sozialkritische Themen adressierten. Mit voller Bühne und viel Energie machte das Soundsystem sich viele Genres zueigen von Soul und Funk bis Psychedelic Rock.

Mit dem M.A.K.U. Soundsystem fand der erste Abend des Rudolstadt-Festivals auch wirklich einen passenden und gelungenen Abschluss: eine Bandbreite von Bands, die unter’m Strich alle Besuchergruppen des Festivals ansprachen, und die sich alle auf ihre Weise für mehr Verständnis zwischen den Menschen aussprachen.

Hier der Überblick über unseren bisherigen Berichte vom Rudolstadt Festival 2016:

Ein Kommentar zu “Rudolstadt-Festival 2016 – die Pogobumprootsfolkworldmusicfunkparty”

  1. Nummer 1: Rudolstadt-Festival 2016 – Zwischen Workshop mit Mausestimmen und explosivem koreanischen Prog-Rock sagt:

    […] vom Vorabend auf Festival eingestellt (“Heute geh ich bloß zu den wichtigen Sachen und lass mich ansonsten […]

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