Hafenflair Deluxe – so war’s beim MS Dockville 2013

News am 20. August 2013 von Sina

MS Dockville 2013Direkt an der Hamburger Elbe gelegen erfüllt das Dockville 2013 jedem seine Festivalträume. Für 25.000 Besucher bietet die Kulisse einen martialischen Hafencharme mit Docks, Speichern und vorbeiziehenden Frachtern, der Name MS Dockville ist Programm. Angekommen am Freitagnachmittag standen wir das erste Mal vor der weißen Brücke. Die weiße Brücke ist der Eingang zum Festivalgelände. Mit Tausend begeisterten Besuchern warteten wir, um endlich das Areal zu betreten.

msdockville_dierakedeLeider kann beim Dockville auf Grund der Nähe zur Großstadt nicht in Festivalnähe geparkt werden, man muss also das Park&Ride am nächsten S-Bahnhof nutzen. Dort fahren im Minutentakt Shuttlebusse zum Gelände. Schade ist, dass diese unfreiwillige Anreise nicht ganz kostenfrei ist. Nachdem wir unsere Tickets aquiriert und unser Gepäck in vertrauensvolle Hände gegeben haben, machten wir uns an die nächste Challenge: Campingplatz-Erlaubnis einholen und eine Sneak-Preview auf das Gelände werfen, eins vorweg das Areal ist wirklich großartig.

Die drei größten Bühnen: Vorschot, Grossschot und Maschinenraum fügen sich perfekt in die Mischung aus Industriepark und Weiden- und Hafenlandschaft. Zwischen den Bühnen erreicht man auf staubigen Pfaden die kleineren und versteckten Auftrittsorte in verspielten Kulissen.

Am hintersten Ende des Dock kann man mit Blick über die Elbe auf einen riesigen angestrahlten Getreidespeicher in der Klüse bis in die Nacht hinein zu Techno tanzen. msdockville_getreidespeicherDas Nest wiederum erstreckt sich hinter einer aus Brettern gebauten und brückenähnlichen Holzkonstruktion, die man erklimmen kann. Umzingelt von gemütlichen Entspannungsplätzen (selbstgezimmerte Liegen und in Bäume integrierte Hängematten) fühlt man sich im Nest wahrlich heimisch.  Neben dem Vorschot erstreckt sich zwischen vielen Bäumen das Butterland.

Mission completed: Campingplatz erreicht. Hier werden einem die Ausmaße des Festivals erst so richtig klar. Leider gab es zu viele Zeltfreunde, für zu wenig Platz. Zuspätkommende mussten mit dem Odeur der Dixies in direkter Nachbarschaft leben. Wir hatten Glück und das erste Bier kann geöffnet werden: msdockville_campingAnkommen und Festival-Mode anlegen (Turnschuhe und Haarband). Gestärkt ging es zum wichtigsten Teil des Wochenende über, der Musik und den Bands. Während der ersten schnellen Schritte über das Gelände konnten wir den Hip Hop Klängen des Newcomers Sam lauschen. Unsere Zeltnachbarn waren parallel schon längst den Klängen von Haim verfallen. Wir aßen derweil unsere Falafel mit Bratze auf dem Vorschot.

Das erste Highlight ließ nicht lange auf sich warten: The Lumineers, nicht nur ihr Sommerhit „He Ho“, sondern die ganze Musik lässt einen ankommen. Um 21h50 wurde es dann übelst Weltraum. MC Fitti war am Start. Fittis Show war allerdings wenig überraschend. Wie erwartet bediente er alle seine Hipster-Klischees und gab der das Masse genau was sie wollte, am Ende natürlich auch sein Miami-Beach Dauerrenner: 30 Grad. msdockville_mcfitti

Nach Fitti entdeckten wir das bereits erwähnte Nest für uns. Mit Crépes in der Hand ergaunerten wir uns einen der beliebten Plätze in den Hängematten am Baum. Doch die Ruhephase war nicht lang, bei Electro Swing bleibt keiner sitzen. Max Quinten Zirkus war die Entdeckung des Abends. Wunderbare Remixe, die inspiriert durch die 20er durch die Nacht schweben. Beschwingt spazierten wir zum überhypten Alle Farben. Bei dem Blick auf die überfüllte Tanzfläche entschieden wir uns schnell dagegen und schlenderten zu All Guns Blazing in die Klüse. Der Electro bließ wahrlich alles weg und die Beats wummerten im Ohr. Um 1h30 verließ uns die Kraft und wir tanzten ins Zelt.

msdockville_klüseNeben der musikalischen Vielfalt schafft es das Dockville künstlerische Aspekte fest zu integrieren. Nicht nur die detailverliebte Dekoration und die Beleuchtung auf dem Gelände waren wunderschön anzusehen. Besonders die Exponate die während des Kunstcamps entstanden sind, faszinierten. Überall findet man zum Thema „Unkraut“ Installationen und Objekte von internationalen Künstlern.

Von einer Licht/Fahrrad/Felgen Konstruktion bis zu Miniatur-Vulkanen und Bretter-Schwänen. Das Konzept des Dockvilles ergibt ein stimmiges Bild. Kunst, Kultur und Freunde stehen im Mittelpunkt des Handelns. So kannte man in der Freihandelszone nicht den üblichen Merchandise, sondern selbstgemachten SchnickSchnack kaufen, oder sich beim Kleiderkreisel Stand mit Vintage-Klamotten neu einkleiden lassen, oder sich seine eigene Haarfedern basteln oder oder oder. Alles was das Herz begehrt.

msdockville_fahrrad msdockville_klimbim

Der Samstag glänzte mit einem Line-Up der Extraklasse. Um halb zwei begannen wir entspannt mit dem Poetry Slam den Festivaltag. Vor einem enormen Publikum stellten 10 Slammer ihre Verse vor. Nach ein wenig Lyrik wurden wir von Die Rakede wieder wachgerüttelt. Eine perfekte Band, um gut gelaunt in den Abend zu starten. Die Jungs hielten das Publikum in der Hand und holten es am Ende sogar auf die Bühne. Direkt danach spielten die tolle countryangehauchte Band Kitty, Daisy and Lewis auf der Hauptbühne. Nach kurzer Zeit zog es uns aber zu Roosevelt , dem Soloprojekt von Marius Lauber, dem Schlagzeuger der Indie-Band Beat!Beat!Beat!. Ihre EP hat viel versprochen, Live haben sie aber ein bisschen enttäuscht.

msdockville_crystalfightersKurz vor acht trat eine der Headliner-Bands auf. Die Crystal Fighters. Live eine absolute Offenbarung, spielten sie alle Klassiker und ihr neues Album. Während wir uns zu Leslie Clio und MS MR eine kurze Verschnaufspause am Zelt gönnten, waren wir zu Woodkid auf dem Grosschot wieder fit. Die Musik von Woodkid passte wunderbar zur Atmosphäre des Festivals.

msdockville_woodkidEr spielte sein ganzes Album und das Publikum wurde von der erhabenen Stimmung mitgerissen. Die Licht und Videoshow rundeten das ganze Setting ab. Später bei Total Enourmous Extinct Dinosaurs hatten wir das Glück bis zum Graben zu kommen und so die Tänzerinnen und seine Lichtshow aus nächster Nähe zu sehen.  Nach so viel optischer Präsenz ließen wir den Samstag mit entspannten elektronischen klängen von Christian Löffler (hier noch mal unser Interview mit Christian beim Immergut 2013) im Butterland und Techno von RAWTEKK in der Klüse ausklingen.

Der Sonntag fiel buchstäblich ins Wasser. Aufgeweckt von einem unaufhörlichen Regen waren wir bis zum Nachmittag damit beschäftigt, die Schäden am Zelt möglichst klein zu halten. So konnten wir Xul Zolar und Rockstah leider nur von weitem lauschen. Zu Mohna schafften wir es wieder aufs Gelände. Die Sonne kam raus und untermalte die atmosphärischen Klänge.

msdockville_sonntagEntspannung stand auf der Tagesordnung, nach El Perro del Mar genossen wir die letzten glücklichen Tänze bei Chvrches. Da die Headliner Kakkmaddafakka kurzfrsitig wegen Krankheit abgesagt haben, haben wir uns gegen den Ersatz FM Belfast entschieden und den Heimweg im Regen angetreten.

Das MS Dockville ist ein Festival mit einem ganz besonderen Line-up. Die Musik und die Kulisse entschädigen die Masse an Menschen, die sich auf ein bisschen wenig Platz tummeln.

msdockville_schön

So sind die treffenden letzten Worte des Fotografen: Schön, aber beengt.

In unserer Galerie gibt es noch viele weitere schöne Bilder, die das besondere Flair beim Dockville Festival eingefangen haben. Schaut hier mal zu den Dockville Fotos 2013.

Fotograf: Max Richter

Wer schon für das nächste Jahr seine Kreuzfahrt mit der MS Dockville im Kalender eintragen will – der Termin für das MS DOCKVILLE Festival 2014 ist der 15. – 17. August. Der Vorverkauf für das MS DOCKVILLE 2014 startet am 5./6.10.2013.

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