Festivaltagebuch Dour 2009 – Day 3

News am 19. Juli 2009 von Montgomery

Ken Casey

Ken Casey

Tag drei geht zur Neige, auch nach erneutem stärkerem Regen in der Nacht erweißt sich der Zeltplatz und das Festivalgelände als erstaunlich stabil. Eventuell war dies auch historisch der Grund warum es hier oben keine Schützengräben gab. (engl., belg. + franz. Dour-Humor).

Festivalhopper Stephan schreibt vom belgischen Dour Festival. [HierTag2 und Tag1]

dcp_94531Belgier selbst haben keine eigene Nationalsprache und sprechen entweder französisch, niederländisch oder deutsch. Wobei deutsch eher seltener anzutreffen ist. Die meisten jüngeren Menschen sprechen aber ausreichend englisch, so dass eine Kommunikation bereits mit Schulenglisch gut möglich ist. Ein belgisches Open Air zu überstehen ohne die Nationalsprachen zu können, ist so einfach wie eine Brauerei in Deutschland zu finden.

Belgisches Bier schmeckt übrigens nicht viel anders als deutsches Bier, Jupiler ist nicht so herb, lässt an gekühltes Warsteiner erinnern. Duvel ist dann schon die noblere Luxusklasse, gut zu vergleichen mit Budweiser. Die geschmackliche Alternative stellt Hoegaarden dar. Ebenfalls in der höheren Preisklasse angesiedelt, aber bietet dafür Exoten wie Weißbier und Rosee Bier. Unter Rosee Bier versteht man hier Bier mit Kirschsirup. Vergleichbar mit Superbock Tango Bier aus Portugal. Wer THE DEPARTED gesehen hat, errinnert sich eventuell an die Szene wo Heidelbeersaft gut gegen monatlich, weibliche Probleme helfen soll. Vermutlich daran angelehnt sagt man dasselbe übers Rosee auch . Ich opferte mich, trank ein Glas und muss sagen, es schmeckt gar nicht mal schlecht, und ich hatte ein paar gute Tage. Ich finde für den genüsslichen Einstieg ins Biertrinken ist es dufte geeignet, so wie es bei uns mit Radler passiert. Ansonsten ist hier sehr stark Gin Tonic verbreitet. Mehr Gin als Tonic, eigentlich viel mehr Gin als Tonic, aber ganz ehrlich gesagt, reiner Gin mit nem Tropfen Zitronenkonzentrat. Vermutlich weil es sich farblich von Wasser nicht stark unterscheidet, und so leichter zu schmuggeln ist.

dcp_9230Den Soundtrack zum gerade erwähnten Film THE DEPARTED stellten unter anderem die Dropkick Murphys auf. Einer meiner Favoriten dieses Festivals. Das bereits vor Beginn beeindruckenste war, dass die Stage schon 30 Minuten vor dem eigentlichen Start der Gruppe gut gefüllt war, bei allen anderen Bands war dies nicht der Fall. Belgier sind da etwas träger. Bei den Dropkick Murphys war auch bereits vor dem eigentlichen Start gigantische Stimmung. Um so explosiver war es, als die Jungs dann endlich auf die Bühne kamen. Leider waren mir nur die ersten drei Lieder gestattet hautnah dabei zu sein, aber das war schon traumhaft genug, da sich unter den ersten drei Liedern bereits mein zweitliebstes Lied „The State of Massachusetts“ befand. Zum Ende kam dann natürlich auch der „Shipping up to Boston“ Song! Dank meiner anfänglichen Pool Position gelangen mir ein paar tolle Schnappschüsse. Sehr zum Hass einer jungen Fotografin die mich sonst schon immer auf dem Kiecker hatte (unbegründeter Weise). Unsere Beziehung verbesserte sich auch nicht, als ich sie versehentlich fotografiert, während sie mir durchs Bild lief.

Dropkick Murphys

Al Barr

Al Barr

Tim Brennan

Tim Brennan

Anfangs sprangen die Zuschauer bereits herum, als ob sie nur ein Bein besaßen und das andere beim Toppsegeleinholen verloren hatten. Eine Mordsstimmung, wie man sie bei Größen wie Rolling Stones oder den Metallica kennt. Nachdem ihre Spielzeit abgelaufen war und sie von der Bühne verschwanden, tobte die Menge noch so sehr nach, dass es tatsächlich eine Zugabe gab. Vermutlich wurden zugeschraubte Wasserflaschen geschmissen, und die Veranstalter wollten das schlimmste Vermeiden. Nachdem dann das Publikum in zwei Teile nach rechts und links aufgeteilt wurde, trat der Sänger von der Bühne hinunter und gab eine wunderbare Zugabe!

ECO Change

40 Becher = 1 Bier

Zwischen allen Bands ebbt die Menschenmasse vor den Stages ab, und hinterlässt immer ein Schlachtfeld aus Papiermüll, Ramsch und Plastikbechern, ähnlich wie vor deutschen Bühnen. Bizarrerweise tummeln sich diverse Menschen auf dem Gelände und sammeln leeren Plastikbecher ein. Vom Pfandsystem hat hier aber noch keiner was gehört, genausowenig wie in den Supermärkten. Die Organisatoren des Dour Festivals hatten sich hier eine andere Idee einfallen lassen: Wer 40 Plastikbecher sammelt, bekommt ein kostenloses Getränk. Das selbe gilt für 30 Plastikflaschen oder einen Beutel voll Plastikmüll. Zur Sauberkeit trägt dies nur bedingt bei. Aber immer wieder ein lustiger Anblick, wie Leute in Mülltonnen wühlen, oder sich total zum Affen machen nur um 1/40 eines 0,25l Bieres zu ergattern.

Pfandpiraterie? 40 Becher = 1 Bier

Die Pet Shop Boys gaben den Abschluss des Abends, obwohl sich die Stimmung bereits etwas beruhigt hatte. Sie präsentierten sich sehr farbenfroh, aber auch mit sehr seltsamen Kostümen. Im Anschluss dazu gab es „I’m from Barcelona“ die uns durch ihre sinnliche, einschläfernde Musik bereits nach dem zweiten Lied ins Zelt schwelgen liessen.

Mal sehen, was uns der Sonntag so bringt.

Der Bericht wurde von Festivalhopper Stephan LIVE auf dem Dour 2009 verfasst – auf einer niederländischen Tastatur… wer noch nicht umgewandelte Umlaute findet, darf diese behalten oder kann uns darauf hinweisen ;-)

6 Kommentare zu “Festivaltagebuch Dour 2009 – Day 3”

  1. Nummer 1: Mathias De Wel sagt:

    Hello, my name is Mathias and one of your photographers has taken some pictures of me on the Dour festival day 3 witht he Dropkick Murphys, i was standing in the very first line against the rails and i was holding a cardboard with the text „lets got murphys“ written on it and an irish flag.
    Now i was wondering if you have those pictures and if you would be so kindto send them to me in an e-mail or get them on your website so i can „copy-paste“
    them for my own :)
    I hope you can help me
    Regards,
    Mathias

  2. Nummer 2: die Festivalhopper sagt:

    Hello Mathias,

    thanks for your reply. The picture of you holding that sign can be found in our DOUR picture gallery
    http://www.festivalhopper.de/bilder/dour-2009/

    The exact location is
    http://www.festivalhopper.de/bilder/dour-2009/DCP_9270.jpg.html

    You can click the image for a larger version and we can also send you a mail with the full picture – if you like.

    Hope you enjoyed the festival – we will send your comment to our reporter / photographer :-)

  3. Nummer 3: Piston sagt:

    Hello,

    One of your guys has taken pictures of my friends and I, in front of the Club Circuit marquee, during 5 Elements of Hip-Hop, on sunday evening (day 4).

    Where can I find it ?
    Thank you very much,
    Piston

  4. Nummer 4: Montgomery sagt:

    i already sent you an email dude, but you didnt reply yet.

    i made fotos of a lot of people while 5 elements of hip hop. could you tell me how you look like? or you can just search the pictures of dour, they are all stored online now.

    if you have any questions do not hesitate to contact me.
    stephan@festivalhopper.de

  5. Nummer 5: 5×2 Tickets fürs DOUR 2010 gewinnen | Festival News sagt:

    […] Dingen wie dem belgischen Handschlag zur Begrüßung, der Hilfsbereitschaft beim Camping, Extreme Pfandsammling for ECO Change und natürlich dem wichtigsten auf einem Festial… dem bunt gemischten und […]

  6. Nummer 6: Tickets fürs DOUR Festival 2012 zu gewinnen | Festival News sagt:

    […] wie dem belgischen Handschlag zur Begrüßung, der Hilfsbereitschaft beim Camping und Extreme Pfandsammling beim DOUR […]

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