Rock am Härtsfeldsee 2019 – Der See hat gerockt!

News am 6. Juli 2019 von Florian

Nach einem Jahr Pause, zog es uns 2019 wieder einmal nach Dischingen, denn das kleine aber feine 4000-Mann Festival „Rock am Härtsfeldsee“ hatte ein vorzügliches Line-Up aufgefahren und war dementsprechend auch schon seit April 2019 ausverkauft.

Festivalhopper Sabine und Flo berichten vom Rock am Härtsfeldsee 2019.

Der Startschuss fiel am FR, 28.06.2019 pünktlich um 17:30 Uhr und „Mr. Irish Bastard“ eröffneten die Hitzeschlacht im Zelt vor einem noch ziemlich überschaubaren Publikum. Mit ihrem extrem tanzbaren Sound, der sich am besten als Irish Folk Punk umschreiben lässt, konnten sie allerdings im Laufe ihres Sets immer mehr Partyvolk vor die Bühne locken und übergaben das Mikro schließlich an „Sodom“ vs. „Onkel Tom“ Tom Angelripper, Frontmann beider Bands, kündigte ein lustiges „Bäumchen Wechsel Dich“ aus feinstem Trash Metal sowohl auf Englisch als auch Deutsch an und dieses Versprechen wurde auch eindeutig gehalten. Und weil es so schön war und die Menge drauf abging, gab die Band zum Abschluss ihres Sets auch noch diverse Bierzeltklassiker wie „Es gibt kein Bier auf Hawaii“ oder „In München steht ein Hofbräuhaus“ in feinster Onkel Tom Manier zum Besten.

Parallel zum musikalischen Programm, gaben die meisten der anwesenden Bands außerdem im Außenbereich noch Autogrammstunden und standen auch gern für das eine oder andere Selfie zur Verfügung. So auch „Die Apokalyptischen Reiter“, die im Anschluss an „Sodom“ vs. „Onkel Tom“ die Bühne übernahmen. Die Band, die für guten Trash Metal, Melodic Death Metal und Deutsche Härte steht, konnte zum ersten Mal an diesem Abend das Zelt ordentlich vollkriegen. Das Bühnenbild sowie die Textsicherheit im Publikum konnten sich mehr als sehen lassen und beim grandiosen Auftritt der Reiter fehlte neben „Wir sind zurück“, „Der rote Reiter“ oder der „Reitermania“ keiner ihrer vielen Klassiker. Deshalb gab es für viele Fans auch kein Halten mehr und das Crowdsurfing war eröffnet.

Beim nächsten Headliner des Abends setzten die Veranstalter auf ein absolutes Flaggschiff der Metal Szene rund um den Globus. Die Rede ist von der einzig wahren Stimme von „Accept“ – ohne wenn und aber – „Udo Dirkschneider“. Seine einzigartige Reibeisenstimme macht Udos Sound ab dem ersten Ton absolut unverkennbar und ihn letztlich auch zurecht zu einer der großen Metal Legenden. Somit hebt er sich noch deutlicher von seinen Bandkollegen ab, die allesamt fast schon seine Söhne sein könnten.
Bei seinem letzten Gig am Härtsfeldsee hatte Udo noch einige Accept-Klassiker mit im Gepäck, doch dieses Mal wusste er auch mit einem Programm, das komplett aus seiner Solo-Musik bestand, zu überzeugen und wurde dafür kräftig gefeiert.

Für einen gelungenen Abschluss des ersten Festivaltages hatten die Veranstalter eine Band verpflichtet, die sich in ihrer bisherigen Laufbahn eine beachtliche Fanbase aufgebaut hat. Die Metal-Piraten von „Alestorm“ brachten noch einmal ordentlich Bums in die Bude. Hits wie „Captain Morgan’s Revenge“ und „Shipwrecked“ wurden begeistert mitgegröhlt, bis schließlich der Vorhang im Zelt fiel.

Tag 2 startete dann leider mit einer schlechten Nachricht für alle, die sich auf den Auftritt von „Sonata Arctica“ gefreut hatten. Denn wegen eines kaputten Fliegers saß die Band in Finnland fest und somit musste der Gig abgesagt werden und das Line-Up am Samstag schrumpfte auf nur noch 5 Bands zusammen. Ärgerlich, aber viele Fans hoffen auf einen neuen Anlauf 2020.

Doch das restliche Programm bot trotzdem noch genug für alle möglichen Geschmäcker.
Los ging es mit „Drunken Swallows“, gefolgt von den Melodic Death Metallern „Parasite Inc.“ und auf dem Vorplatz vor dem Zelt wurden natürlich auch wieder fleißig Autogramme geschrieben.

„End of Green“ bewiesen im Anschluss, was ein wahrer Blitz-Soundcheck ist und legten schon gut 10min vor Beginn der eigentlichen Spielzeit los. Sehr zur Freude des Publikums, versteht sich. Im Mittelpunkt ihres Auftritts stand Frontmann Hubers eindrucksvolle, rauchige Stimme und ein tolles Zusammenspiel innerhalb der gesamten Band. Schließlich können sie auch schon auf eine beachtliche Bandkarriere zurückblicken. Ebenso wie die Band, die im Anschluss folgen sollte.

An diesem Tag ging irgendwie alles Schlag auf Schlag, denn schon standen die Jungs von „Kissin Dynamite“ auf der Bühne. Und die hatten ihr Publikum von Anfang an komplett im Griff. Das Zelt war gerammelt voll und die Leute feierten und sangen lautstark und textsicher mit. Die Band staunte jedenfalls nicht schlecht, welch einen Lärm doch so ein vergleichsweise kleines Zelt machen kann. Neben uns standen 2 ältere Herren und Fans der ersten Stunde, die die Band vor über 11 Jahren als (wie sie selbst sagten) „kleine Buben“ für ein Dorffest gebucht hatten, auf dem sie noch vor 40-50 Leuten spielten. Damals wurden „Kissin Dynamite“ mit ihrem Glamrock und Powermetal noch etwas skeptisch beäugt und heute bringen sie mit den ersten Tönen aus den Boxen schon tausende Fans in Sekunden von 0 auf 100. Der Härtsfeldsee hat die Jungs auf jeden Fall ordentlich abgefeiert und wir sind uns sicher, dass das nicht ihr letzter Besuch auf diesem schnuckeligen Festival war.

Unser persönliches Highlight des diesjährigen „Rock am Härtsfeldsee“ kam allerdings zum krönenden Abschluss mit den Spielmanns-Urgesteinen von „In Extremo“.
Nach einem etwas aufwändigeren Bühnenumbau und Pyro-Aufrüstung hieß es auch schon Feuer frei für den „Sängerkrieg“. Die Band schmetterte uns einen Klassiker nach dem anderen um die Ohren, vom „Vollmond“ über „Feuertaufe“, „Küss mich“ und „Gaukler“ bis zum „Spielmannsfluch“ und vielen mehr, ließ die Setlist keine Wünsche offen. Die Menge im Zelt tobte und an Crowdsurfern war überhaupt kein Ende mehr in Sicht. Wir hoffen, dass bis zum nächsten Besuch von „In Extremo“ am Härtsfeldsee nicht wieder soviele Jahre ins Land ziehen wie seit ihrem letzten.

Zum Abschluss geht nochmal ein fettes Dankeschön und großes Lob an den Verein Dischingen, den Veranstalter und alle Helfer, Sanitäter, Security und alle anderen, die dieses kleine Festival Jahr um Jahr wieder zu einer unglaublich tollen Veranstaltung machen. Wir kommen sehr gerne wieder!

 

Hier gehts zu unseren Rückblicken der letzten Jahre: „„Der See rockt“ – so war das Rock am Härtsfeldsee 2017„, „„Rock am Härtsfeldsee“ – so war das 20 jährige Jubiläum (2016)„, „So rockte die Menge am Härtsfeldsee 2015„.

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