Party.San 2013 – „Sammelbehälter für am Zenit des jeweils Erreichbaren angekommenen Irren“

News am 12. August 2013 von Yoda

PartySan-2013-Primordial_3Schlotheim…Was ist eigentlich Schlotheim? Nun ja, zumindest im Verlaufe dieses Wochenendes glich der sonst so beschauliche Ort einem Sammelbehälter für am Zenit des jeweils Erreichbaren angekommenen Irren.

Der Party.San Festivalbericht von Festivalhopper Babsi, Fotos von Bo.

 

PartySan-2013-Heaven_shall_burn_2Sammelbehälter für am Zenit des jeweils Erreichbaren angekommenen Irren?“ Dies mag dem unvorbereiteten Auge etwas robust formuliert erscheinen, jedoch sprachen die technisch unüberwindbaren Diskrepanzen zwischen der offensichtlichen Eigenwahrnehmung und der physischen Darreichungsform der im Takte der Musik schwingenden Gestalten eine eindeutige Sprache. Es blieb an dieser Stelle nichts der Phantasie überlassen.

PartySan-2013-Carcass_4Angelockt, von Namen wie HEAVEN SHALL BURN, HYPOCRISY, DYING FETUS, CARCASS und VENOM strömten tausende Freunde der Querflötenvermeidung und des Dudelsackzuhauselassens auf den Flugplatz Obermehler um sich gemeinsam musikalischen sowie kulinarischen Manifestationen der Errungenschaften unserer Zivilisation hinzugeben.

 

PartySan-2013-Primordial_1Die Offenheit und Toleranz zeigte sich hierbei nicht zuletzt in muezzingleichem ‚Gesang‘, welcher in Folge einer schweren Vergiftung den Zeltplatz des Morgens der Uhrzeit mahnte.

Bedauerlich ist an dieser Stelle, dass die eine oder andere Kapelle ihr vollumfängliches Potential nicht in die Waagschale werfen konnte, da es der Tonmannschaft nicht zu jedem Zeitpunkt möglich war, den unwirtlichen Bedingungen des Platzes die Stirn zu bieten.

PartySan-2013-Dying_fetus_1Darunter litt unter anderem auch der Auftritt von HYPOCRISY, was PRIMORDIAL und nicht zuletzt DYING FETUS dazu verhalf, die Höhepunkte zumindest des Freitags zu gestalten. Letzteren war es dabei ohne Zweifel möglich, den Platz ordentlich und sauber einzunorden. Auch dem Gaumen blieb nichts erspart. Von leichtgewichtigen Waffeln mit roter Grütze und Sahne bis hin zur Currywurst mit Pommes sorgte so manche schmackende Krume für einen beinahe verzichtfreien Aufenthalt.

PartySan-2013-Legion_of_the_damned_1Nun, da ich mir der ungeteilten Aufmerksamkeit des Lesers sicher sein kann, eine Zusammenfassung meiner Eindrücke. Es kann unanfechtbar gesagt werden, dass vom blutrünstigen Gore Grind, über eiskalten Black-Metal und schwermütigen Doom bis hin zum technisch perfektionierten Death-Metal wohl kaum eine Erwartung an die musikalischen Darbietungen unerfüllt bleiben musste. Die geographischen Gegebenheiten oder besser Ebenheiten sorgten hierbei, vom Graben bis zur Shoppingmeile für einen freien Blick auf die Künstler, denen es in breiter Masse gelang, die angereiste Horde für sich zu gewinnen. Dem von intensivem Headbanging ausgezehrten Gast bot sich ein, in erster Linie, reichhaltiges Angebot an Stärkungen. Bemerkenswerter Weise hielten sich hierbei die Wartezeiten arg in Grenzen. Der nun von dieser Stärkung ausgetrockneten Kehle stellte sich dann die Frage, ob sie den langen Weg wählt, sprich dem erwünschten Geisteszustand durch den hastigen Genuss von Bier entgegen strebt, oder aber die Abkürzung über das breite Angebot großzügig gemischter Cocktails und Mischgetränke vorzieht.

PartySan-2013-Impressionen_3Die dabei seitens des verkaufenden Volkes an den Tag gelegte Geduld und Freundlichkeit war bemerkenswert, und angesichts der zu verköstigenden Menge sehr erstaunlich. Da nun einmal die Aufnahme von Nahrung, und die körperliche Ertüchtigung am Graben, das eine oder andere Stoffwechselendprodukt zur Folge haben, war ein Besuch an eben jenem Ort, zu welchem auch der Papst zu Fuße geht,

unausweichlich. Hier war es dem, PartySan-2013-Impressionen_1von dringlichster Not gepeinigten Gast überlassen, ob er das kostenfreie Angebot der zahlreich aufgestellten Chemietoiletten nutzte, oder ob er es vorzog, für einen Unkostenbeitrag von einem halben Euro, das von fleißigen Helferleinchen regelmäßig in Ordnung gebrachte Wasserklosett zu frequentieren. Direkt neben der zweiten Möglichkeit konnte der auf Reinheit bedachte Metaller für gerade mal 2,50€ die Duschen benutzen. Interessant war dabei die angebotene ‚Shit-and-Shower-Flatrate‘ für 7€.

PartySan-2013-Legion_of_the_damned_2Man kam nicht umhin zu bemerken, dass sich die vorherrschende Grundstimmung als sehr friedlich beschreiben lässt. Wenn auch der Humor hier und dort von eher offensiver Natur war, gab es kaum Grund für größere Zusammenstöße. Beinahe jeder aufkommende Konflikt wurde mit einem Schulterklopfen und einem großen Schluck Bier im Keim erstickt. Auch die Nächte verliefen außerordentlich ruhig, so dass man ausreichend Möglichkeit bekam, sich in sein Zelt zurück zu ziehen um sich für den nächsten Tag zu stärken. Alles in allem ist, zumindest einmal im Jahr, das knapp 4000 Seelenstädtchen Schlotheim eine Reise wert. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.

So sah die Party.San Running Order 2013 aus und hier gibt es weitere Bilder vom PartySan 2013. Vom 07.-09.08. wird das Party.San 2014 stattfinden.

Ein Kommentar zu “Party.San 2013 – „Sammelbehälter für am Zenit des jeweils Erreichbaren angekommenen Irren“”

  1. Nummer 1: Party.San, wir kommen! sagt:

    […] Rückschau auf das PartySan 2013 gibt es hier: “Sammelbehälter für am Zenit des jeweils Erreichbaren angekommenen Irren“. Hier findet ihr die Bandübersicht für das PartySan Open Air 2014, weiters zum PartySan […]

Kommentar schreiben

© 2005-2024 Festivalhopper.de - Ralf Prescher & Team | Impressum | Kontakt | Datenschutz | Werbung