Lollapalooza Berlin 2022 – Spätsommer Festival im Olympiapark

News am 27. September 2022 von Ralf

Für Musik- und Festivalfans gibt es immer einen guten Grund in die Hauptstadt zu pilgern… auch am Ende einer Festivalsaison, die uns nach langer Durststrecke endlich wieder jede Menge Festivalfeeling geboten hat. Das Lollapalooza in Berlin musste wie so viele andere Festivals pandemiebedingt 2 Jahre lang pausieren und konnte nun aber zur sechsten Ausgabe am 24. und 25. September 2022 wieder auf das Olympiagelände rund um das Olympiastadion einladen.

Geschrieben von den Festivalhoppern Sabine & Ralf, Fotos von Festivalhopper Ralf

Über 100.000 Menschen feierten laut Angaben des Veranstalters dort zusammen ein Wochenende lang; Fans und Künstler waren glücklich, dass das Festival endlich wieder stattfinden durfte. Im Musikprogramm fanden sich zum großen Teil deutsche Künstler gemischt mit ein paar internationalen Gästen. Die beiden Hauptbühnen auf dem Maifeld (North und South) wurden im Wechsel bespielt so dass es dort zumindest keine Überschneidungen gab. Direkt im Olympiastadion konnten auf der Perry Stage die Fans elektronischer Musik auf ihre Kosten kommen und Stadionatmosphäre genießen.

Vor dem Eingang wurden die Festivalbesucher direkt mit einem kostenlosen Bier namens „Berliner Pranke“ begrüßt, das als Promoaktion der Hauptstadtbrauerei BERLINER verteilt wurde. Das weitläufige Gelände rund ums Olympiastadion wurde mit einer Reihe weiterer Werbestände der Sponsoren gespickt, die teilweise sehr lautstark ihr eigenes Musikprogramm abspulten. Viele Walking Acts und weitere Installationen sorgten für Abwechslung zwischen den Bühnen und rund ums Stadion, um den Besuchern weitere Ablenkung und Foto-Möglichkeiten für Insta zu bieten ;-)

Großen Wert legten die Veranstalter dieses Jahr auf ökologische und soziale Nachhaltigkeit und verweisen auch gern auf das eingeführte zertifizierte Nachhaltigkeitsmanagementsystem. Auch bei der Essens-Versorgung wurde auf (lokale) Anbieter besonderer Speisen geachtet, so dass es nicht nur Standard-Pommes gab sondern auch ausgefallenere Varianten bekannter Festivalspeisen angeboten wurden – überwiegend aber auch zu gepfefferten Preisen. Beim Festivalgetränk Bier war es dann mit den lokalen Anbietern nicht mehr so relevant, Hauptsponsor Warsteiner ließ sein Gebräu eigens per Zug nach Berlin bringen. Grundsätzlich war beim Essen, Trinken und dem Toilettenbesuch das Timing aber sehr entscheidend… teilweise gab es laaaange Schlangen und Wartezeiten.

Das Line up beim Lollapalooza 2022 war mit vielen nationalen Künstlern bestückt – durchaus beabsichtigt, denn man wollte gern die lokalen Stars nach der langen Pause unterstützen. So konnte man schon am frühen Samstag Nachmittag mit 1986zig auf einer Hauptbühne oder Alle Farben im Stadion starten. Parallel standen dann Milky Chance und Schmyt im Programm und die Besucher konnten sich so langsam eingrooven.

Weiter ging es dann mit dem schottischen Sänger Paolo Nutini, der schon eine größere Fanbase vor der Hauptbühne versammeln konnte. Seine ausdrucksstarke und vielfältige Stimme verleiht seinen Songs ganz unterschiedliche Stimmungen und kann die Fans begeistern. Die teilweise sehr farbenfrohe und psychedelisch angehauchte Videokunst im Hintergrund lässt die ZuhörerInnen geschickt in andere Welten eintauchen.

Nach einem Abstecher zur Nahrungsaufnahme mit längeren Wartezeiten im Food Court bleibt uns von der Apache 207 Show nur noch das Ende übrig. Viele textsichere Fans, etwas Pyro auf der Bühne und Apache verabschiedet sich mit einem Gruß an Henning May von den später noch auftretenden AnnenMayKantereit – da wurden wohl neue Bekanntschaften im Backstage Bereich geknüpft.

Ein internationales Highlight am Samstag war der Auftritt von Machine Gun Kelly aus den USA. Er bot mit seiner Band eine energiegeladene Show, die einen bunten Mix aus Rap, Punk und Rock bot und somit sowohl die punkige Fuck You Attitüde von MGK unterstreicht also auch eine gefühlvollere Seite hin und wieder durchblicken lässt. Die Bühne ist mit einem Helikopter ausgestattet und mit Pyrotechnik wurde auch nicht gegeizt. Die Fans vor der Bühne sind voll dabei, stürzen sich in die Moshpits und singen lauthals mit – eine absolut gelungene Show!

Doch wieder zurück zu den deutschen Stars und damit den Headlinern auf beiden Hauptbühnen an diesem Abend. Zuerst AnnenMayKantereit – die drei Jungs aus Köln – deren Musik von der markanten rauhen Stimme des Sängers Henning May geprägt ist. Damit die drei Jungs aber nicht alleine auf der großen Bühne stehen müssen, haben sie sich vor allem weibliche Unterstützung mit dazu geholt. Eine neue Bassistin, vier Blasinstrumente und noch drei Streicher sorgen für komplettes Klangbild.

Die Nähe zu den Fans nach der langen Pause ist der Band besonders wichtig und so gab es zwei Songs auf einer kleinen Minibühne in der Menge. „Als ich ein Kind war“ sorgte für nostalgische Momente. Zurück auf der Bühne spielten sie ein Best of ihrer bekannten Songs. Als Zugabe kam zunächst nur Henning May zurück ans Klavier und spielte passend „Barfuss am Klavier“ – seine Bandkollegen saßen gemeinsam davor. Danach haben sie noch gemeinsam das Lied „Tommi“ auf ihre Heimatstadt Köln gesungen und dazu Kölsch getrunken.

Als Finale gab es nun noch den Auftritt von Kraftklub – die eine gewohnt kraftvolle Show ablieferten. Felix Kummer war überall auf der Bühne unterwegs und ließ sich am Ende noch beim Crowdsurfen von seinen Fans durch die Menge tragen. Diverse Ansagen kommentierten aktuelle Dinge und besonders wichtig war ihnen -wie immer- klare Kante gegen Nazis zu zeigen!

Kraftklub hatten einen Tag zuvor ihr neues Album „Kargo“ released und zu dieser Gelegenheit ein spontanes Konzert in Halle am Güterbahnhof gegeben. Zwischen ihren Songs gab es auch mal ein Glücksrad zu drehen, weil sie sich nicht entscheiden konnten, welche Songs gespielt werden sollten… Für einen Song holten sie ihre zwei Schwestern auf die Bühne, die mit ihrer eigenen Band Blond ebenfalls im Herbst auf Tour sein werden. Insgesamt ein fulminanter Abschluss für den ersten Tag beim Lollapalooza Berlin 2022 – hier Bericht von zweiten Tag.

Text: Festivalhopper Sabine & Ralf, Fotos von Festivalhopper Ralf

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