Hurricane Festival 2019 Rückblick & Aftermovie

News am 6. August 2019 von awi

Es ist schon über einen Monat her, dass wir Scheeßeln gegangen sind auf dem Hurricane Festival 2019; das Hurricane Team zeigt mit Ihrem Aftermovie großartige Eindrücke von der diesjährigen Ausgabe. Während für nächstes Jahr bereits Seeed als Headliner feststeht, wollen wir noch mal ein paar Auftritte aus diesem Jahr hervorheben.

Allen voran die Leoniden! Die Kieler Jungs haben sich schon seit einiger Zeit einen Namen als exzentrische Live-Band gemacht, alleine Gitarrist Lennart springt so viel auf und ab, dass er vermutlich ähnlich viele Kalorien verbrennt wie Konzertbühnen-Marathon-Läufer Dave Grohl. Die Leoniden motivieren jedenfalls das Publikum zu einer Ekstase, welche dafür gesorgt haben dürfte, dass „die Bauern das Acker nicht mehr groß pflügen müssen am Montag, sondern direkt n paar Kartoffeln reindrücken können„, wie Sänger Jakob ankündigte. Bereits beim Soundcheck sang das wartende Publikum die Songs schon so lautstark mit, dass Jakob etwas ungläubig in die Menge sah. Neben einer wilden Performance mit Perkussion-Crowdsurfing Solo bleibt aber wohl weiterhin das blutunterlaufende Shirt von Gitarrist Lennart im Kopf, dessen von der herumgeschleuderten Gitarre verursachten Kopfwunde nach dem Auftritt erst mal genäht werden musste. Letztlich war es der richtige Ort zur richtigen Zeit – die gefällige Red Stage, bei der die Menschenmassen aufgrund der Bühneneinzäunung weniger verlaufen wirkt, das Wetter, das in diesem Jahr beim Hurricane grundsätzlich mitspielte und der richtige Slot in der Running Order. Das Hurricane Festival kann noch Bands groß machen! Für die Leoniden hat der Auftritt sicherlich eine weitere Raketenzündung auf dem Weg zu den Sternen gezündet.

Umjubelt waren auch die Auftritte von zwei Kölner Bands: Querbeat schaffte es hoch im Norden das Festival mit geeinter Bläser-Kraft bei der „Warm-up Party“ von 0 auf 100 zu schießen; Annenmaykantereit schafft es mit einer recht simplen Show-Produktion eine der größten Menschenmengen des Wochenendes zur Bühne zu ziehen. Auch, wenn Henning May bei Klavierstücken immer noch nicht so ganz weiß, wo er hinstarren soll und etwas stoisch geradeaus starrt, zeigte er sich bei Songs wie „Ich geh heute nicht mehr Tanzen“ ausgesprochen locker. Lob bekam die Band nicht zuletzt auch für die immer deutlicheren Ansagen z.B. zum Nazi-Festival in Ostritz, welches am selben Wochenende stattfand.

Noch deutlicher waren bei dem Thema, wie zu erwarten, IDLES aus Großbritannien. Frontmann Joe Talbot betonte, dass die Band sich von Grundauf als Antifaschistische Band versteht, betonte, dass der beste Weg, um Faschismus zu besiegen, Empathie und Mitgefühl seien und roastete in rotziger Südwest-Englischer Art diverse andere Bands des Festivals.

Bilderbuch beeindruckte mit einer ausgefeilten Produktion mit kleinen Details wie Lavalampen und – einem Kühlschrank auf der Bühne, Trettmann spielte neue Songs vom kommenden Album vor wabernden Nebel, Campino ermahnte die Besucher*innen, dass Sie gefälligst ihre „scheiß Zelte“ mit nach Hause nehmen sollen. Auch, wenn Hanseatic Help versucht, im Rahmen der langjährigen Nachhaltigkeitsstrategie des Hurricane Festivals so viele Zelte wie möglich vor dem Müll zu retten, hörten wohl nicht alle Besucher*innen auf den Toten-Hosen Sänger; so zumindest das Bild am Montagnachmittag! Neben anderen Nachhaltigkeits-Iniativen wie Ständen von BUND, dem Blauen Engel, Goldeimer Toiletten war auch dieses Jahr wieder Foodsharing vor Ort; wir berichteten bereits 2016.

Weniger Nachhaltig war dann doch Steve Aoki, der die Sache mit der Lebensmittelverschwendung nicht so genau nimmt und als integralen Bestandteil seiner Show Fans besonders gerne zahlreiche Torten ins Gesicht wirft. Viele hatten bereits Schilde mit „Cake Me!“ gebastelt. Als Late-Night Act nach dem Headliner auf der großen Hauptbühne hatte Aoki jedenfalls deutlich mehr Zulauf als der etwas verschrobene Auftritt der Kritiker-Lieblingsband Tame Impala einen Tag zuvor.

Einige Dinge ändern sich aber dann doch nie. The Cure wurde in der untergehenden sonntäglichen Sonne für Songs frenetisch bejubelt, die sie bereits seit 40 Jahren so spielen (und sich für einen Twentysomething wie unsere Autor*innen es sind, exakt so altbacken anfühlen wie sie alt sind), Dave Grohl kündigte an, so lange zu spielen, bis man sie von der Bühne schmeißen würde und Mumford & Sons feierten, wie bei jedem Auftritt, den (vorgeblichen) Geburtstag von Ted. Manche Traditionen haben eben einen guten Grund: Schon alleine aus Tradition sollten wir dann wohl nächstes Jahr wieder zum Eichenring nach Scheeßel!

Das Hurricane Festival 2020 findet vom 19. – 21. Juni 2020 statt. SEEED ist bislang bestätigt, der Vorverkauf hat rasend schnell die dritte Preisstufe erreicht. Ein Ticket kostet momentan 189€.

3 Kommentare zu “Hurricane Festival 2019 Rückblick & Aftermovie”

  1. Nummer 1: Seeed bei Hurricane & Southside 2020! Vorverkauf startet heute. sagt:

    […] Rückblick aufs Hurricane 2019: Hurricane Festival 2019 Rückblick & Aftermovie, viele Eindrücke gibt es auch bei […]

  2. Nummer 2: Peter sagt:

    Warum finde ich das tolle Aftermovie 2019 nicht mehr? 😭

  3. Nummer 3: Peter sagt:

    Warum finde ich das tolle Aftermovie 2019 nicht mehr? Ich vermisse es! 😭

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