So abwechslungsreich war das Erfurter Liedermacherfestival 2017!

News am 11. Januar 2018 von Yoda

20170115_0986_elf-2017Vielseitig, bunt und facettenreich präsentierte sich das Erfurter Liedermacherfestival 2017. Das traditionell am zweiten Januarwochenende stattfindende Festival lud Liedermacher von nah und fern auf die Bühnen in den Museumskeller und ins Gerkschaftshaus Erfurt – dieses Wochenende, vom 12.-14.01.2018 steigt das 18. Erfurter Liedermacherfestival: also auf nach Erfurt, lasst Euch das nicht entgehen!

20170114_0068_elf-2017Den Newcomerabend am Freitag im Museumskeller Erfurt bestritten Liedermacher aus Berlin, München, Frankfurt /Oder, Regensburg – und natürlich Erfurt – Joyce November hatte das Heimspiel. Schnaps im Silbersee, Josias Ender, Tim Bim kamen aus der Hauptstadt, Flonoton aus München, Claudia Woloszyn aus Frankfurt /Oder und Johannes Molz aus Regensburg.

20170114_0087_der-flotte-totte_elf-2017Auch am Sonntag ging es nochmals in den Museuskeller – mit der Offenen Bühne, die ebenso viele positive Überraschungen bereit hielt, wie uns berichtet wurde. Wir Festivalhopper interessierten uns aber vor allem für den Festivalsamstag im Gewerkschaftshaus.

Moderiert wurde der Abend von „Der flotte Totte„, den viele auch von den Monsters Of Liedermaching kennen. Am liebsten würde er sich nur noch „Totte“ nennen oder irgendwie anders Abstand von seinem flotten Künstlernamen nehmen, was sich aber einmal durchgesetzt hat, ließe sich nun nicht mehr so leicht zurücknehmen, klagte er.

20170114_0182_positano_elf-2017Das Programm am Samstagabend startete mit Positano. Das selbsternannte „Underground Duo“ aus Bonn propagierte vor allem: „Erzähl niemandem von uns!“. Ein fluffiger Start in den Abend, feinsinig und selbstironisch.

Als nächstes enterte „Friederike.“ (gesprochen: „Friederike Punkt“) die Bühne im Gewerkschaftshaus. Mit ihr war an diesem Abend auch 20170114_0308_friederike_elf-2017Erfurt künstlerseitig vertreten. Ihre Lieder waren etwas sehnsuchtsvoller vorgetragen und meist auch etwas melacholischer gestrickt, als die ihrer Kollegen. „Es muss so toll sein Pirat zu sein“, singt Friederike., die bisher noch keine CD veröffentlicht hat. Demnächst kommt da aber was. Wer beim Releasekonzert dabei sein will, konnte sich an diesem Abend auf eine Liste eintragen – als Einladung zum Konzert, werden dann Postkarten verschickt – charmant! Unterhaltsam waren auch Friederikes Zwischenmoderationen, in der Regel ebenso lang wie ihre Lieder. Schnell war zu merken, dass es sich auch um eine Art Therapie handelt. „Therapie auf der Bühne, .. so viele Therapeuten“, es freut uns, wenn wir als Publikum helfen konnten! Daher sang sie wohl auch: „Es geht mir zu gut, ich seh alles zu positiv“.

20170114_0459_julius-fischer_elf-2017Julius Fischer hatte anschließend so manches „Totschlag Argument“ parat. Er holte auch seinen Kumpel Michael Krebs auf die Bühne, mit dem er Hörproben aus dem Julius_Fischer-Michael_Krebs-Marc_Uwe_Kling-Programm zum Besten gab, hier „Ihr Schweine“. Klarstellen wollte er auch „Michi kann besser Klavierspielen, ist aber alt“. Für sein angebliches Alter beeindruckte Michael Krebs aber überaus überzeugend als Beatboxer! Der Allrounder Fischer sorgte unserer Meinung nach für die heitersten Momente des Abends.

Einer der Höhepunkte des Abends: Michael Krebs und Julius Fischer zusammen auf der Bühne.

20170114_0735_weiherer_elf-2017Dann kam „Weiherer“ aus den tiefen des Bayrischen Landes auf die Bühne! Manch einer hätte sich hier sicherlich Untertitel gewünscht. Den Auftritt des Mannes, der sehr gern -und auch sehr treffend- als „Liederterrorist“ bezeichnet werden möchte, verpassten wir leider zum großen Teil, da wir parallel mit Michael Krebs im Treppenhaus ein Interview führten (folgt), das noch immer auf seine Veröffentlichung wartet. „Bayrischer Liedermacher“ ginge auch noch als Bezeichnung, sagt Weiherer. Das Konzert für das er einmal als „Helene Fischer des Kabaretts“ angekündigt wurde, war zwar vollends ausverkauft, jedoch das zweit schlechteste, das er jemals spielte. So ist es wohl, wenn die Erwartungshaltung einen grundsoliden bayrischen Arschtritt bekommt. Immerhin aber, ist Weiherer ebenfalls eine Blondine.

20170114_0827_weiherer_elf-2017Im Herbst 2016 erlangte Christoph Weiherer überregionale Bekanntheit, da einige etablierte Medien Wind davon bekamen, dass er „25441 Brunsbüttel“ als Waffe gegen Datensammler an Supermarktkassen propagiert. So berichteten die Feuilletons von FAZ, Deutschlandfunk und Co mit Freude über die Hingabe Weiherers und aus dem Boden sprießenden Baumärkte in Brunsbüttel. Inzwischen ist Weiherer sogar zum Ehrenbotschafter Brunsbüttels ernannt worden. Schaut Euch doch zu diesem Thema einfach folgendes Video an:

Zum Glück rechtzeitig von unserem Interview (folgt) zurück, stand Michael Krebs als Headliner des Abends, pünktlich auf der Bühne. Vom ersten Anschlag am Klavier zog er die Aufmerksamkeit auf sich. Mit spielerischer Leichtigkeit präsentierte er hochwertiges Klavier-Kabarett, gespickt mit reichlich Mundart-Momenten – fast möchte man sagen in bester Georg Kreisler Tradition, aber eben doch modern und druckvoll.

Als musikalischen Abschluß des Abends gabs „Leude“ für das gierige Publikum, das dann den letzten Refrain eifrig mitsingen durfte. „Leude, ihr könnt mich alle mal am Arsch lecken, Leute; macht euren Scheiß doch alleine,
oooooh Leute.“

Mit jenem Song schlägt Michael Krebs übrigens ebenfalls in die „Brunsbüttel-Kerbe“ unserer Kommerzgesellschaft – „sammeln Sie Treuepunkte?“.

Noch mehr Bilder vom ELF gibt es hier.

Lest auch unsere letzten Artikel übers Erfurter Liedermacher Festival oder über Michael Krebs: „Erfurter Liedermacherfestival startet!“ oder „Das Open Flair und die Pommesgabeln des Teufels – Nothing Else Matters.„.

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