So war das Highfield 2017 – Das launische Jubiläum

News am 21. August 2017 von Bene

Hier unser Bericht vom Highfield 2017 – dem 20jährigen Jubiläum des Festivals das in Hohenfelden startete aber seit vielen Jahren erfolgreich am Störmthaler See in der Nähe von Leipzig stattfindet.

An einem heißen, aber entspannten Freitag begann unsere Tour. Zu viert ist im Audi 80 natürlich genug Platz und mit dem ganzen Gepäck legten wir die Hinterachse gleich etwas tiefer. Tuning lässt grüßen!

Nach der Ankunft wurde zuerst eine fachgerechte Wasser-Inspektion des Störmthaler Sees durchgeführt. Erfrischend! Allerdings sorgten die schwarzen Wolken am Horizont für ein Déjà-vu und weckten Erinnerungen an das Southside des vergangenen Jahres. 
Kurz darauf, während 257ers und Bosse spielten, erfolgte der Abbruch und das Veranstaltungsgelände wurde von der Security geräumt. Da war es wieder. Der meist gehasste Feind jedes Festivalgängers. Nein kein alkoholfreies Bier, sondern das böse Unwetter. Erbarmungslos raubte es uns Acts wie Alligatoah, Clueso und Billy Talent. Es zerlegte Pavillons… aber verwandelte den Zeltplatz netterweise in eine Wellnessoase. Kostenlose Schlammkuren auf jedem Weg und fast jedes Zelt hatte nun einen integrierten Pool.

Als der Sturm sich legte war die Enttäuschung groß über den Ausfall der Acts, allerdings sprangen die Beginner ein und retteten noch den Abend. Mit Gastauftritten von Toni-L und Torch von Advanced Chemistry, wie auch von Clueso, war die Crowd am Beben. Am Ende wurde das Publikum noch mit zwei Zugaben befriedigt und jeder konnte sich letztendlich zufrieden in sein Wasserbett legen. Und so endete unser erster Tag am Highfield mit Höhen und Tiefen, aber trotzdem guter Laune und mit Freude auf den nächsten Tag!

Natürlich gut ausgeschlafen, stärkte man sich morgens mit verbranntem Toastbrot und alkoholfreiem Getränk. Blöd nur, wenn man gerade diese vergessen hat einzukaufen. Deswegen wurde vom Zeltnachbar erstmal eine Flasche Wasser erbettelt. Nachdem wir unser 5 Sterne Doseneintopf zum Mittag verzehrt haben, geht es los mit SXTN am Nachmittag. Wie gewohnt sind die Mädels sehr locker und freizügig drauf und bekamen neben einem regelrechten Feuerzeug-Hagel auch mal den ein oder anderen BH auf die Bühne geworfen. Nicht, dass sie irgendwie dazu aufgefordert hätten…
 Aber trotz vieler Ablenkungen zogen die beiden eine riesen Show ab, die jeden begeistert. Danach erfrischte man sich am Luxusstrand nebenan und betätigte sich am Volleyballnetz etwas sportlich, damit die Sommerfigur wieder in Form kommt.

Nach dem Workout ging es wieder aufs Gelände und wir entspannten bei der ruhigen Musik von Milky Chance. Mit seiner einzigartigen Stimme brachte er vor allem die Frauenherzen zum Schlagen, aber selbst die Männer wirkten sehr begeistert. Im Anhang wurde gleich bei SDP mitgefeiert, denn bei den beiden Stimmungskanonen fiel es jedem schwer stillzustehen und man konnte danach selbst ein Lied über Blasen singen.

Kraftklub lieferten auch wie erwartet ein Feuerwerk ab, bei dem jeder Fan auf seine Kosten kam. Das komplette Festivalgelände war gefüllt, was man bestimmt noch 100km weiter entfernt mitbekommen hat. Mit einem Gastauftritt von Casper wurde man gleich auf das nachfolgende Konzert von ihm eingestimmt, welches seinen Höhepunkt in einer Reihe von Pyroeffekten gefunden hat. Zum Schluss ging es mit einem Fass Bier zurück zum Zeltplatz bis früh um fünf keiner mehr konnte und man kroch mit letzter Kraft in die Zelte.

Am letzten Tag fällt das Aufstehen schwer. In der Nacht hat man bei gefühlten Minusgraden versucht irgendwie zu überleben und am Morgen wird man von der Saharahitze im Zelt geweckt, Kreislauf lässt grüßen. Nach einem ruhigen Mittag mit kurzen Schläfchen ging es auf eine längere Erkundungstour der Zeltplätze. Kurze Regenschauer sorgten dafür, dass die Schlammkuhlen nicht austrocknen und so manch einer nahm sich ein Beispiel an borstigen Waldbewohnern. Neben einem Geheimkonzert eines Mitgliedes der Cantina Band ging es wieder zurück auf das Infield. Bei The Offspring vergisst man schnell den möglichen Kater oder die anderen Sorgen und wurde sofort in der Menschenmenge mitgerissen. Doch die Ernüchterung kam schnell. Placebo musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen und so verschwand wieder ein großer Name des Line-Ups. 
Dafür durften Die Toten Hosen eine halbe Stunde länger spielen und Campino rundete mit einer spektakuläreren Bühnenshow den ganzen Abend und das komplette Festival ab.

Im Großen und Ganzen haben wir ein erlebnisreiches Highfield Wochenende gehabt, das vor allem von den vielen kleinen Momenten lebt. Aber bei allem hellen Scheinwerferlicht gab es auch Schattenseiten. Teilweise wirkten die Sicherheitskräfte, wie auch einige Abläufe, unorganisiert. Trotz der Kenntnis des Unwetters wurden die Besucher recht spät zu ihren Autos beordert, wodurch viele nicht rechtzeitig Schutz finden konnten.

Auch war Unmut bei den Gästen mit VIP oder Searassic Park Tickets zu spüren. Diese Karten werden mit extra kurzen Wegen zu den Bühnen beworben. Durch das Umlegen dieser Zeltplätze und der fast wahllos herrschenden Durchlasspolitik der Security war dies nicht mehr der Fall. So mussten unter anderem Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte, welche auf beiden Plätzen untergebracht waren, sich auf einmal über Umwege durch den Matsch wühlen, obwohl es eine direkte asphaltierte Straße gegeben hat. So freute man sich umso mehr, wenn man auf eine Security mit gesunden Menschenverstand stieß und nicht auf einen genervten Möchtegern-Stiernacken, wie leider all zu oft. 
Aber nicht nur von dieser Seite gibt es Negatives zu berichten. Es gab auch wieder die ein oder anderen, welche Notsituationen schamlos ausnutzten. So wurden bei dem Unwetter vom Freitag nicht nur ein Beck’s-Stand sondern auch der auf den Festival erstmalig errichtete Penny Markt geplündert.

Mit dem Unwetter und den Absagen hatten es die Veranstalter mit der 20. Auflage des Highfield Festivals nicht gerade leicht. Allerdings hätte man mit 20 Jahren Erfahrungen gerade die Jubiläumsausgabe etwas besser umsetzen können. Trotz viel organisatorischen Durcheinander war es ein sehr gelungenes Festival, auf das wir gerne wiederkommen, denn die Gemeinschaft zählt ja! 

Dann bis nächstes Jahr zum 17. bis 19. August 2018 liebes Highfield!

4 Kommentare zu “So war das Highfield 2017 – Das launische Jubiläum”

  1. Nummer 1: Festivaljunk sagt:

    Toller Bilder wäre auch gerne dabei gewesen:(

  2. Nummer 2: vaderbase sagt:

    Hey, was für ein fantastisches Bild vom Alien der Cantina Band (Bith) auf dem Highfield 2017. Ich habe mich total gefreut, ein Bild zu sehen, da ich leider keines selber habe machen können (habe auch vor Aufregung nicht daran gedacht, jemanden zu bitten) und nun ist es auch noch so eine Knalleraufnahme. Klasse, klasse, klasse. Vielen Dank dafür.
    P.S.: Was für eine Kamera benutzt Du? Das sieht schon äußerst profihaft aus für mich, aber DSLR sind ja eigentlich nicht zugelassen?

    Viele Grüße aus dem hohen Norden,
    und ’spiel‘ den selben Song nochmal!‘ :-)

  3. Nummer 3: Die Fantastischen Vier, Marteria, Billy Talent, Broilers beim Highfield 2018 sagt:

    […] Da wir ja uns aktuell in der Adventszeit befinden und in diesem Bezug gern daran erinnert wird, dass Vorfreude die schönste Freude ist, wollen wir diese schüren und verweisen gern auf unseren Highfield Rückblick mit vielen Bildern von diesem Jahr: “So war das Highfield 2017 – Das launische Jubiläum” […]

  4. Nummer 4: Highfield 2019 – Party, Dance, Groove, Beach & Politics sagt:

    […] So war das Highfield 2017 – Das launische Jubiläum, […]

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