No Silent Backlands 2011 – klein aber fein

News am 2. August 2011 von Gabriel Flöter

Vom 28. bis 30. Juli 2011 fand das 10te
No Silent Backlands– Festival in Weißenfels statt.

Zum Jubiläum des Festivals gegen rechte Gewalt gab es am Donnerstag bereits für die kleinen eine Lehrunterweisung in Sachen Gewalt, mit einem Gewaltpräventivem Puppentheater und für die älteren am Abend den Dokumentarfilm „Alles, weil wir Juden waren – Zwangsemigrierte Weißenfelser und Angehörige in Israel“.

Am Freitag gab es dann ab 20Uhr die ersten musikalischen Einlagen von Boing., Return Of The Momma und Fuzz Aldrin. Der Samstag begann mit einem geplanten Street-Unihockey-Turnier um 10 Uhr auf dem Marktplatz.

Festivalhopper Gabriel berichtet über das Abschlusskonzert am Samstag im Schloßhof von Weißenfels.

Die anfänglichen Bedenken, dieses Festival würde wieder in Dauerregen enden, schienen sich bei Fahrtantritt auch diesmal wieder zu bestätigen. In Weißenfels angekommen war der Himmel zwar bedeckt aber der Regen blieb fern.

Der erste Schock folgte aber dann direkt am Einlass, ein großer Zettel mit der Aufschrift: „Bei verlassen des Geländes, verliert das Ticket seine Gültigkeit“. Was nun, Regenjacke und Schirm mitschleppen oder alles im Auto lassen und hoffen das es nicht doch noch regnet? Wir entschieden uns für Variante 2 und hatten Glück, dass es nich regnete. Nachdem am Einlass alles geklärt war, ging es aufs Konzertgelände und der zweite Schock folgte sogleich mit gefühlten 100 Besuchern, und das zu Konzertbeginn.

Nur wenige Minuten auf dem Gelände waren alle Stände erkundet und das Bier von meiner Freundin getestet und mit einem Preis von 2 Euro als gut befunden.

Während dessen begann die erste Band bereits mit spielen. Die Hardcore-Punk Band E-620 aus Krumpa bediente die Wünsche des bunthaarigen Publikums, kam aber auch bei den hartgesottenen Gästen durch ihre Hardcore Einflüsse gut an.

Es folgte die Deathcore-Band Walking Dead On Broadway aus Leipzig.
Das an Besucherzahlen stetig steigende Publikum, welches mitlerweile zum Großteil aus Hardcore Kids und Metalheads bestand, kam nun zum ersten mal so richtig auf seine Kosten. Die ersten Leute in kurzen Hosen näherten sich der Bühne und zeigten was sie drauf haben.

Angeheizt von Walking Dead On Broadway bekamen die Gäste nun von Dave und seinen Mannen von Nesaia was zu hören. Die Hardcore Band aus Naumburg untermalt ihre aggressiven Hardcore und Mosh Parts mit den elektronischen Klängen aus Steffen´s Synthesizer.

Das mitlerweile auf knapp 500 Leute angewachsene Publikum bekam nun von den Jungs um Bryan Harris, besser bekannt als Death Before Dishonor, feinsten New School Hardcore aus Boston, Massachusetts um die Ohren geschlagen. Gedankt wurde es der Band mit immer geiler werdenden Mosheinlagen und fast schon Karate Kid ähnlichen Ergüssen einzelner Festivalbesucher.

Mein persönlicher und ebenfalls der Masse zu entnehmender Favorit an diesem Abend, ließ sich nicht lang bitten. Die Crowd rastete förmlich aus, als die Berliner Deathcore  Band War From A Harlots Mouth das erste Lied anspielte. Ein wahres Mosh Gemetzel mit dem ein oder anderen Circle Pit wurde nur unterbrochen, wenn gerade keine Musik lief oder Nico dazu aufrief Faschos auf die Schnauze zu hauen. Zu einer wahren Traubenbildung kam es, als er die Bühne verließ um seinen Fans etwas näher zu kommen und sich mit ihnen gemeinsam das Mikro zu teilen.


Den Abschluss machten die niederländischen Metalcorer um Rob Franssen. Trotz das Born From Pain der Hauptact des heutigen Abend war, ließ sich die Menge doch sehr bitten, sich der Bühne etwas zu nähern und zur Musik zu bewegen. Da war dann wohl die Luft schon etwas raus bei dem ein oder anderen.

Alles in allem war es jedoch ein gelungener Abend, obwohl man das Konzept noch einmal überdenken sollte, wenn man ein Festival gegen rechte Gewalt veranstaltet, dann sollte man das auch zeigen und darüber informieren. Meiner Meinung nach ist es nicht ausreichend ein Poster der Kampagne „Let´s Fight White Pride“ aufzuhängen und ein paar wenige Infobroschüren auf einen Tisch zu legen. Das lief vor 2 Jahren besser, als es noch einen schönen Infostand zur Thematik gab.

Wir jedenfalls freuen uns auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: „Moshen und Pogen gegen Faschismus und Rassismus„. Und wie Nico und Rob schon betonten: „Haltet die Scene sauber von solchem Abschaum„!!!

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