Summer Breeze 2015 – „Day Three“ – Countdown in Dinkelsbühl

News am 26. August 2015 von Florian

MilkingTheGoatmachineY6863Nun stand er an, der letzte von drei offiziellen Summer Breeze Festivaltagen. Und unter dem Motto “ Mit voller Kraft voraus“ ging es für uns wieder ab aufs Infield, zu einem ordentlichen Deutschrock Frühschoppen. In den Startlöchern stand ab 11:00 Uhr die Deutschrock Band „Serum 114“, deren Sänger Esche die beachtliche Menschenmenge herzlich willkommen hieß. Spätestens nach den ersten paar Liedern war auch die letzte Müdigkeit im Publikum verflogen und das Bier floss auch schon wieder recht gut, zumal die Sonne sich entschieden hatte, Dinkelsbühl doch noch einmal die Ehre zu erweisen.

Die Neugier lockte uns im Anschluss aber zuerst nochmal zur T-Stage, da die Band, die dort die Bühne betrat, optisch unser Interesse geweckt hatte. Maskiert als Ziegen rockte Milking the Goatmachine alles nieder, was nicht bei 3 zurück im Stall war und brachte das ordentlich gefüllte Zelt mähhh-chtig zum Kochen.HaudegenY7011

Nach diesem kurzen Ausflug zog es uns dann aber doch wieder zurück zur Deutschrock-Riege: Haudegen aus Berlin standen auf dem Plan. Zu Anfang stellten sie direkt einmal klar „Das erste Mal Summer Breeze, GEILE SCHEISSE, wa?“ – und schon waren die Herzen des Publikums gewonnen. Ihre Musik kommentieren sie selbst auf dem Band-Banner als „Gossenpoesie“, was sicherlich auch an ihre „Heimat“ Berlin-Marzahn angelehnt ist. Kurzum: mit diesem Auftritt konnte sich die Band mit dem bestechenden Humor definitiv einige neue Fans erspielen und wir hoffen, wir haben „Haudegen“ nicht zum letzten Mal in Dinkelsbühl gesehen.BetontodY7073

Und die Deutschrock-Party wurde auf der Main-Stage im Anschluss nahtlos fortgesetzt. Betontod waren endlich wieder zu Gast, um einmal mehr zu beweisen, dass auch guter alter deutscher Punkrock seine Daseinsberechtigung auf einem Metalfestival hat. Mit neuen sowie alt bekannten Songs rissen sie die Menge mit und rüttelten auch die letzten verschlafenen Nachzügler endgültig wach. Und was soll man sagen? Ab da war das Infield wieder brechend voll, was sich auch den restlichen Tag über nicht mehr großartig ändern sollte. Dieser Deutschrock-Frühschoppen bestätigte jedenfalls einmal mehr, dass diese Art von Musik einfach ungemein für gute Laune sorgt und auch zu einer relativ frühen Uhrzeit schon mehrere 1000 Leute vor die Bühne zieht – eine Tatsache, die einen Festivalveranstalter nur freuen kann.KataklysmY7322

Nun ging es Schritt für Schritt den Headlinern entgegen. Um 16 Uhr, recht früh für diese Band – betraten die Kanadier von Kataklysm die Bühne und gingen mit „To Reign Again“ direkt in die Vollen. Sofort war den Fans klar: die Zeit für amtliche Mosh- und Circlepits war gekommen. Schnell war das Infield in eine große Staubwolke verwandelt und auch das Crowdsurfing ging in die nächste Runde. Energiegeladen führte Frontmann Maurizio durchs Programm und hatte mit seiner Band die Fans bis in die hintersten Reihen voll im Griff. Zurück blieben eine breite Schneise der musikalischen Verwüstung und glückliche, teils etwas verausgabte Fans. Was will man mehr?KnorkatorY7606 Wie schon „Kataklysm“ sorgten die weiteren Bands, die auf der Running Order standen, nun wieder für den Summer Breeze typischen Sound. Knorkator auf der Pain-Stage brachten allerdings erstmal eine gute Mischung aus Spaß und Metal genau auf den Punkt. Das Publikum wurde enorm in das Programm mit eingebunden. Kniebeugen, Hüpfen und weiterer absoluter Nonsens standen auf der Tagesordnung der Band – wie man es eben von „Knorkator“ gewohnt ist.KataklysmY7509

Aus Spaß wurde dann relativ schnell bitterer Ernst, als Cannibal Corpse ein regelrechtes Death-Metal-Gewitter abfeuerten. Man muss den Sound mögen, sonst hat man bei dieser Band definitiv verloren. Ab dem Moment, als die Band um Frontmann George „Corpsegrinder“ Fisher Position bezog, blieb kein Stein mehr auf dem anderen. Wer „Cannibal Corpse“ kennt, weiß, dass sie vor den Bühnen, auf denen sie spielen, nichts als ein Schlachtfeld hinterlassen und somit hatten die „Grabenschlampen“ wieder alle Hände voll zu tun, um den Unmengen an Crowdsurfern Herr zu werden. Doch wie man es vom Breeze-Security Team kennt, erledigten die sympathischen Kerle auch dieses Jahr wieder einen sensationellen Job – Daumen hoch dafür.CannibalCorpseY7861
Vor dem Summer Breeze Top-Headliner „Nightwish“ hatten wir dann noch die Band Hatebreed vor der Linse. „Hatebreed“ waren schon immer ein Phänomen. Ob nun in Metal- oder Hardcore-Kreisen, die aus Amerika stammende Band besitzt seit jeher Anhänger in beiden Lagern. Dementsprechend gemischt war auch das Publikum vor der Main Stage, als am letzten Tag des diesjährigen Festivals auf die Zielgerade eingebogen wurde und „Bad Boys“ von Bob Marley den Auftritt von „Hatebreed“ ankündigte. Die Jungs um Sänger Jamey Jasta fackelten auch nicht lange und die explosionsartig freigesetzte Energie übertrug sich direkt aufs Publikum.

HatebreedY7921Und dann war der Höhepunkt, auf den viele Fans (uns eingeschlossen) schon den ganzen Tag hingefiebert hatten, endlich gekommen: Bühne frei fürNightwish. Auf dem gesamten Infield sah man, soweit das Auge reichte, kein freies Plätzchen mehr und um Punkt 22:55 Uhr wurde der Gig standesgemäß mit einem gewaltigen Kanonenschuss eröffnet. Mit einer gigantischen Feuer- und Pyro-Show brachten „Nightwish“ die Fans zum toben.

NightwishY7945Sängerin Floor Jansen schmetterte uns „Shudder Before the Beautiful“ um die Ohren und hatte gemeinsam mit ihren Jungs die Menge direkt im Griff. In ihrer 75-minütigen Show fanden sowohl Songs aus dem aktuellen Album „Endless Forms Most Beautiful“ als auch Dauerbrenner wie „I want my Tears back“ oder „Amaranth“ ihren Platz. Die Show ließ kaum Zeit zum Durchschnaufen und war eigentlich viel zu schnell zu Ende. So ließen die Zugabe-Rufe am Schluss auch nicht lange auf sich warten, wurden zur großen Enttäuschung aller Fans jedoch leider nicht erhört. Aber hoffen wir einfach einmal, dass wir „Nightwish“ vielleicht schon bald wieder am Breeze zu sehen bekommen.

Wie sagt man so schön? Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören und somit war der Auftritt von „Nightwish“ auch gleichzeitig unser diesjähriger Summer Breeze Abschluss. Wer immer noch nicht genug hatte, konnte aber noch gute 1,5 Stunden vor Pain-, Camel- oder T-Stage weiterfeiern.

NightwishY8234Auch in diesem Jahr hatten wir wieder riesigen Spaß auf dem Summer Breeze Open Air und sind schon voller Vorfreude auf 2016. Die ersten Bands sind bereits bestätigt und auch der VVK läuft schon, hierzu wird es aber einen separaten Bericht geben.

Bleibt uns also nicht mehr, als noch einmal ein Dankeschön auszusprechen an das gesamte Summer Breeze Team, die Grabenschlampen, alle Bands und natürlich auch die ganzen Fans, die das Festival wieder einmal einmalig und unvergesslich gemacht haben.

Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Berichte: Florian Kolb und Sabine Dreher
Fotos: Florian Kolb
zusätzliche Quellen: www.summer-breeze.de

Unsere weiteren Rückblicke aufs Summer Breeze 2015: „Summer Breeze 2015 – „Day One“ – Die Hitzeschlacht von Dinkelsbühl“, „Summer Breeze 2015 – „Day Two“ – Weltuntergang in Dinkelsbühl“ und „Summer Breeze 2015 – Der Warm-Up Mittwoch„.

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