Festivalbericht: Sonne satt beim Rock im Park 2018

News am 6. Juni 2018 von Nikolas

Nachdem wir auf unserer Autofahrt am Freitagnachmittag die bayrische Grenze überschritten hatten, konnten wir uns im Radio anhören, wie ausgelassen die Stimmung auf dem Gelände bereits war. Auf diversen Sendern wurde Live vom Rock im Park berichtet. Leider hatten wir etwas Pech mit diversen Staus, sodass die Spannung stieg, ob wir es denn pünktlich zu Rise Against schaffen. Bedauerlicherweise verpassten wir den Auftritt der aus Chicago stammenden Punkrockband.

Nichtsdestotrotz ließen wir uns davon nicht die Stimmung vermiesen, denn im Anschluß, und auch unser erster Act überhaupt, den wir bei Rock im Park 2018 sehen sollten, war einer der Headliner an diesem ersten Tag: Die Foo Fighters. Sie spielten ein zweieinhalbstündiges Set zum Sonnenuntergang mit vielen Klassikern, die die Menge richtig einheizte. Denn nun wurden die Temperaturen etwas angenehmer und man konnte sich wieder bewegen und mittanzen.

Im Anschluss haben wir uns die österreichische Band Bilderbuch auf der Beck´s Parkstage angeschaut. Ihre Musik ist ein Mix aus den verschiedensten Musikgenres, wie zum Beispiel Indie-Rock und Hip Hop. Bei den deutschen Songtexten konnte die Crowd ausgelassen mitsingen und mitfeiern.

Bei der Masse an Bands, die oftmals parallel auf den drei großen Bühnen spielten, kann man sich leider nicht alle anschauen. Insgesamt waren es ungefähr 80 Musikgruppen an diesem Rock im Park-Wochenende. Und so haben wir uns als letzte Band am Freitag noch die deutsche Metalcore-Band Caliban gegeben, die in der Alternarena alles andere als Gute-Nacht-Musik spielten – Circle-Pit inbegriffen.

Als wir am Samstag zur Mittagszeit die Festivalarea betraten, sind uns sofort die vielen Sonnenbrände der Besucher aufgefallen. Auch an diesem Tag waren nur vereinzelte Wolken am Himmel zu sehen und nicht nur die Musik sollte der Menge ordentlich einheizen.

Alt-J

Milky Chance

Die ersten Bands betraten ebenfalls zur Mittagssonne kurz nach 12 Uhr die Bühne. Wir haben es uns erstmal noch im Schatten gemütlich gemacht und Jimmy Eat World zugehört. Die US-Amerikaner haben ein entspanntes Rockset gespielt, das perfekt zum sonnigen Tag passte. Im Anschluss haben Milky Chance die Zeppelin Stage bespielt und ebenfalls ein gemütliches Set mit ihren bekannten Songs „Flashed Junk Mind“ und „Stolen Dance“ gespielt. Die Musik der Kassler passte perfekt zur derzeitigen Atmosphäre auf dem Gelände, denn die Stimmung der Besucher war noch etwas verschlafen. Klar, dass die harte Sonne schlauchte und die Energie für die Bands am Abend aufgespart wurde.

Den Abschluss an diesem sonnigen Nachmittag machten Alt-J. Wobei sich Joe Newman mit seiner beruhigenden Stimme an die Vorbands anschloss. Wer jetzt schon härtere Musik hören und sehen wollte, war auf der benachbarten Parkstage genau richtig, denn dort spielten Enter Shikari und Hollywood Undead.

Als Headliner am Samstagabend hat uns persönlich Thirty Second to Mars positiv beeindruckt. Sie animierten die Crowd immer wieder mit neuen Überraschungen – gleich beim zweiten Song wurden Riesenluftballons in die Menge geworfen, was natürlich den Spaßfaktor an diesem Auftritt nicht nur bei uns Fotografen erhöhte. Auch wurden stets Leute aus dem Publikum auf die Bühne geholt. Am Ende standen dann plötzlich bestimmt 40 Festivalbesucher auf der Bühne, die mit Jared Leto das letzte Lied von Thirty Second to Mars mitsangen.

Auf der Parkstage wurde es unterdessen dunkel, denn Marilyn Manson betrat dort als letzter Act für diese Nacht die Bühne. Die Vorfreude war groß. Den Mann Live zu sehen, um den es viele Mythen und Rätsel gibt, ist schon irgendwie aufregend. Also wird es irgendwelche Überraschungen geben?

Leider wurden wir hier etwas enttäuscht, denn Marilyn Manson legte zwischen den Songs immer wieder größere Pausen ein. Man dachte kurz es gab ein Stromausfall oder „kommt da jetzt noch ein Song?“. Durch die ständigen Pausen kam es zu keinem richtig Musikflow. Trotzdem war es ein Highlight ihn mal gesehen zu haben.

Wer nach diesem Konzert noch nicht genug hatte, der konnte sich in der Alternarena Vitalic anschauen oder im Clubtent bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen weiter feiern.

Der Sonntag startete wieder gegen die Mittagszeit. Und auch an diesem Tag brannte die Sonne erbarmungslos und die Schattenplätze unter den wenigen Bierzeltschirmchen waren schnell vergeben. Wir nutzen jedoch erstmal die Nähe zu einem Freibad um uns frisch zu machen. Danach startete unser letzter Festivaltag mit der noch jungen Band The Neighbourhood. Wobei sogar hier sich der Sänger auszog, weil es ihm zu heiß war. Im Anschluss betrat Beth Ditto, die ehemals bei Gosip gesungen hat, die Bühne. Ihre charmante Art und ihr sympathischer Auftritt war auch mal eine nette Abwechslung zwischen den ganzen männlichen Bands.

The Neighbourhood

Nach diesem Gig wechselten wir die Bühne. Auf der benachbarten Parkstage standen die Jungs von Shinedown schon hinter der Bühne und warteten auf ihren Auftritt. Gefolgt von Body Count feat. Ice-T. Ja wer immer glaubte, so wie ich, Ice-T ist doch ein Rapper, der sollte bei diesem Konzert genauso überrascht gewesen sein wie ich. Schaut euch unbedingt die Bilder dazu an, denn jeder der etwas in die Jahre gekommenen (außer der Sohn von Ice-T) Bandmitglieder war ein Foto wert. Angefangen von Bandanas, die man von Filmen aus Compton kennt, zu Schlagringen an den Mircofonstativen.

Leider mussten wir uns in den frühen Abendstunden bereits auf den Heimweg machen, da wir noch ein paar Kilometer zu fahren hatte. Und so verpassten wir neben weiteren Bands die Headliner für diese Nacht: Snow Patrol, Bullet for my Valentine sowie Muse. Das war sehr ärgerlich und dennoch hatten wir eine tolle Zeit.

Shinedown

Abschließend kann man noch sagen, wir hatten weder eine Terrorwarnung, noch Unwetter. Auch von abgesagten Bands, haben wir nichts mitbekommen. Das Festival sollte aus Veranstaltersicht eines der ruhigeren gewesen sein. Ohne Vorkommnisse kann man sich ganz auf die Musik konzentrieren. Und auch für das nächste Jahr, wobei der VVK für Rock im Park 2019 schon begonnen hat, und der erste Headliner schon bekanntgegeben wurde. Die Ärzte werden nach einer mehrjährigen Pause die Bühnen beim Rock im Park und Rock am Ring exklusiv in der Saison betreten. Na, wenn das mal kein Grund ist eins der beiden Festivals nächstes Jahr zu besuchen.

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