Crowdsurfersparadise – Elbriot Bericht 2017

News am 22. August 2017 von Dirk Jacobs

Unfassbar wie sich das Elbriot Festival am Großmarkt in Hamburg gemausert hat. Anhand der Bilder ist klar zu erkennen, dass Crowdsurfing hier ein echter Massensport ist.
Anders als auf einem Acker ist es auch weniger schlimm, einen Turnschuh als einen schlammverschmierten Kampfstiefel abzubekommen. Auch Circlepit und Wall of Death gab es schon auf dem Riot zu sehen, 2017 gab es einige Riten, die auf anderen Festivals aufgrund der Größe und Massen nicht mehr zu regeln sind (aus Sicherheitsgründen länger verboten).

Auch durch die Schauer ließen sich die Fans die Laune nicht verderben, hat das Elbriot doch ein fettes Programm abgeliefert. Daher waren diese Wetterlaunen eher Nebensache und nicht dauerhaftes Übel.

Nachdem der Versuch diese Metalparty über 2 Tage laufen zu lassen eher weniger gut ankam hat das Fest nun wohl seinen Rhythmus gefunden. Alle Kritik die auf Facebook zu lesen waren sind rasch behebbar. Viele dachten anhand der Karte das Riot würde seine Tore wieder wie 2013 öffnen, da es nach Plan so aussah. Dies war allerdings ein Irrtum denn der komplette Platz hatte hinter die Großmarkthallen gewechselt und damit
komplett neue aber bessere Eingänge. Daher zogen also einige hundert Fans etwas verwirrt um den Veranstaltungsort ihre Kreise. Im Ganzen ist der Weg von den Bahnstationen aber kürzer geworden und damit ein echter Vorteil, wenn es denn so bleibt.

Das Elbriot trägt klar die Handschrift der Ideengeber – den Machern des Wacken Open Air. So war der diesjährige Headliner Megadeath, die auch auf dem WOA gespielt hatten. Ein eher lustiger Kritikpunkt war, das im Changeover der der Bands wohl im FOH jemand sass der eher auf Popmusik stand. Die Fans nahmen es mit Humor und die Scheibe mit Kuschelpop wurde dann gegen Abend um Motörhead und Ace of Spades zum Mitgröhlen erweitert.

Weiteres bitteres Manko allerdings waren die fehlenden Sitzgelegenheiten. So ist die Zeit von 11 Uhr Morgens Einlass bis nach 22 Uhr schlicht zu lang, um durchgehend herumzustehen. Da sollte dringend nachgebessert werden was mit Sicherheit auch passieren wird, denn diese Kritik gab es öfter zu hören in den Sozialen Medien. Nach den Schauern fiel der Boden zum Sitzen schlicht aus.

Der Start jedenfalls ging mit hohem Tempo los, dass einem die Ohren bereits ab Mittag glühten. Bury Tomorrow jedenfalls waren völlig begeistert direkt bei vollem Haus einsteigen zu dürfen da sie erwartet hatten, dass 50% der Festivalbesucher noch im Bett liegen wie in Ihrer Heimat. Danach ging es Schlag auf Schlag, mit Whitechapel, August Burns Red und den Architects.

Ab 16:20 ging es dann stark Richtung Headliner Children of Bodom lieferten gewohnt gut ab. Hatebreed hatte im Graben die gesamte erste Linie mit Metalheads belegt die die Band großartig abgefeiert haben. Danach folgten Trivium und die wie immer
großartigen Bullet for my Valentine die für viele der eigentliche Headliner waren.

Allerdings wurden die Bullet Fans die dann wirklich bis zu Megadeath blieben mit einer tollen Show bedient, leider waren die Vocals bei den ersten Songs sehr im Keller, das besserte sich dann aber zügig. So hatte Megadeath zuerst ein tolles Intro aufgefahren und hatten zum Einbruch der Dunkelheit einfach eine Topp Lightshow die ohne den üblichen Bühnennebel auskam und sich voll auf die Musik konzentrierte.

Daran meine ich kann man junge Bands von Profis unterscheiden, die wissen was Fans wirklich wollen. Daher eher keine Rübe mit Sonnenbrille die man dann ab und an im Nebel erspäht sondern Musiker die zeigen was sie auf der Pfanne haben und wie eingespielt eine Choreographie zu jedem Song sein kann, wenn man denn jahrzehntelange Bühnenerfahrung hat.

Am Sonntag nach dem Elbriot sorgte die Orga dann für eine echte Überraschung mit der Ankündigung 2018 am Tag vor dem Elbriot ein weiteres Festival aus dem Boden zu stampfen – das Hammaburg Fest. Nicht zu verwechseln mit dem Hell over Hammaburg.

Wörtlich dazu der Veranstalter via Facebook

„Mit dem Hammaburg Fest am 17. August 2018 hat die schwarze Szene Norddeutschlands einen neuen Pflichttermin im Kalender. Musikalisch liegt der Fokus des Festivals auf mittelalterlicher Spielmannskunst, Metal- und Rockklängen, sowie Artverwandtem.

Seit 2013 findet auf dem Gelände des Hamburger Großmarktes jedes Jahr im August das ELBRIOT Festival mit Tausenden Besuchern statt, das nun mit dem Hammaburg Fest eine kleine Schwester bekommt. Da das ELBRIOT Festival alleine nicht genug Raum für diese spezielle Szene und ihre Musik bietet und die Erfahrung zeigt, dass die Community insbesondere in Norddeutschland sehr stark ist, findet dieses neue Festival ab 2018 am Vortag des ELBRIOT Festivals statt.

Die ersten Bands für das Hammaburg Fest werden im September angekündigt und bis Weihnachten wird das Line Up komplett sein. Zusätzlich zu dem Programm auf der großen Bühne wird es natürlich auch ein thematisch passendes Rahmenprogramm geben. Alle Infos hierzu folgen ebenfalls in den kommenden Monaten.“

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