Finaltag am Summer Breeze 2016 – Jubiläum 2017 voller Geheimnisse

News am 5. September 2016 von Florian

Summer Breeze 2016 -PressekonferenzWie jedes geile Festival, muss auch das Summer Breeze irgendwann zu Ende gehen und schon war er gekommen, der letzte Festivaltag. Wir starteten den Tag um 11:50 Uhr an der Pain Stage und parallel dazu im Pressezelt, wo die Veranstalter zur „Fan-Pressekonferenz“ geladen hatten. Hier stellten sich Achim Ostertag und Ralf Nüsser (Summer Breeze Veranstalter-Team) den Fragen von 12 Festivalbesuchern, die im Vorfeld bereits ihre Fragen eingeschickt hatten und daraufhin ausgewählt wurden, um an dieser Pressekonferenz teilzunehmen.

So erfuhr man beispielsweise, dass jedes Jahr für ein Festival dieser Größenordnung um die 200 Tonnen(!) Müll anfallen und an 5 Tagen ganze 100 Leute nonstop damit beschäftigt sind, sich um diese Berge an Abfall zu kümmern. Damit verschlingt rein die Müllentsorgung jährlich stolze 250.000 EUR, weshalb sich wohl keiner mehr wundern sollte, wenn die Ticketpreise langsam aber sicher immer weiter ansteigen. Denn gute 10% des Ticketpreises fließen direkt in die Müllkosten.

Ein Lob kassierten die Veranstalter in diesem Zuge für die seit einiger Zeit eingeführten Green-Camping Flächen, auf denen u.a. streng darauf geachtet wird, dass eben nicht kiloweise Abfall hinterlassen wird, was offenbar immer mehr Anklang findet und auch die kommenden Jahre so beibehalten werden soll.
In Bezug aufs nächste Jahr und somit den 20-jährigen Geburtstag des Festivals, ließen sich Achim und Ralf leider noch kaum in die Karten schauen. Fragen, ob am Summer Breeze evtl. auch einmal Bands wie „Iron Maiden“ oder „Metallica“ auf der Bühne stehen könnten, wurden allerdings von beiden klar verneint, da das finanziell eindeutig den Rahmen sprengen würde. Wir sind aber guter Dinge, dass das 25-köpfige Stamm-Team, welches gute 16 Monate nonstop mit der Planung des Summer Breeze beschäftigt ist, bestimmt die eine oder andere fette Überraschung aus dem Hut zaubern wird.

Zur selben Zeit, in der den Veranstaltern Löcher in den Bauch gefragt wurden, ging es auf den Hauptbühnen für die Allgemeinheit schon wieder kräftig rund. „Coppelius“, die wohl einzige Kammercore Band Deutschlands, hatte eine beachtliche Menschenmenge vor die Pain Stage gelockt und lieferte ihr Programm mit Bravour ab. Immer wieder bezogen sie das Publikum zur musikalischen Unterstützung mit ein und erspielten sich damit eine Menge Sympathien.

Auf der Main Stage ging das Mikro im Anschluss über an „Beyond the Black“ aus Mannheim, die mit Sängerin Jennifer endlich einmal wieder etwas für die Frauenquote auf der Bühne taten. Die noch recht junge Band servierte dem Publikum feinsten Melodic Metal und traf damit bei vielen offenbar voll ins Schwarze. Es ist doch zwischendurch auch immer wieder einmal ganz schön, wenn man nicht nur moshen und mitgrunzen, sondern sogar mitsingen kann. Eigentlich hätte man sich an diesem finalen Festivaltag förmlich zerreißen müssen. Denn die Veranstalter hatten für den Endspurt eine Running Order zusammengebastelt, die es echt in sich hatte. So ging es für uns mit „Psychopunch“ mit Vollgas weiter. Mit Songs wie „The Way she’s kissing“ oder „Last Night“ hielten die punkigen Schweden die Fans vor der Bühne ordentlich auf Trab.

Zeit zum Verschnaufen blieb dann erst wieder zu „Letzte Instanz“, die ja gerne eher die etwas gemäßigteren Töne anschlagen, um ihre tiefgründigen Texte wirken zu lassen. Doch dank diverser Songs ihres neuen Albums „Liebe im Krieg“ schaffte es die Band um Frontmann Holly Loose dann doch noch, ordentlich Stimmung in die Bude und vor allem Bewegung ins Publikum zu bringen. Da hielt es dann auch die Musiker auf der Bühne nicht mehr an ihren Plätzen und es wurde ausgelassen mitgetanzt. Gegen Ende des Sets wurde es dann mit „Wir sind allein“ aber nochmal etwas ruhiger im Publikum und die Band ließ sich, begleitet von Gesangschören, zufrieden von der Bühne verabschieden.

Ein Blick in den Himmel verhieß an dieser Stelle dann leider nichts Gutes: rundum eine trübe, graue Wolkensuppe und der Regen ließ auch nicht lange auf sich warten. Natürlich lassen sich echte Metalheads von ein bisschen Wasser nicht unterkriegen und so wurde einfach eisern durchgefeiert, bis pünktlich zu „Korpiklaani“ der Wettergott wieder milder gestimmt war. Und wenn die finnischen Waldschrate die Bühne betreten, kann das im Allgemeinen nur eins bedeuten: alle Hände voll zu tun für die Grabenschlampen. Sobald die ersten Töne aus den Boxen erschallten, gab es im Publikum kein Halten mehr. Circlepit folgte auf Circlepit, die Welle der Crowdsurfer riss von Anfang bis Ende der Show kaum ab und das Infield vor der Main Stage war nichts mehr als eine riesige Party. Da juckte es dann auch keinen mehr, dass man den Großteil der Texte überhaupt nicht verstand, da „Korpiklaani“ hauptsächlich in ihrer Muttersprache Finnisch singen. Kurzum: vor dieser Band muss man einfach den Hut ziehen, denn trotz dieser Sprachbarriere haben die gut gelaunten Finnen stimmungsmäßig an diesem Tag so manch einen Headliner blass aussehen lassen.

Nach einer kurzen Verschnaufpause nach diesem Wahnsinnsspektakel, fanden wir uns dann zum nächsten Leckerbissen wieder an der Main Stage ein: „Subway to Sally“ beehrten zum wiederholten Male das Dinkelsbühler Publikum mit ihrer Anwesenheit. Und was darf bei keiner Subway-Show fehlen? Na klar, Flames bis zum Abwinken! Die Pyro-Abteilung feuerte aus allen Rohren, sodass trotz wieder schlechter gewordenem Wetter inkl. Nieselregen keinem so schnell kalt wurde.

Sänger Eric Fish animierte die Fans vor der Bühne noch zusätzlich zu ausgelassenem Tanzen und Mithüpfen, was sich natürlich keiner zweimal sagen ließ. Zurecht gab es dafür vom Subway Frontmann eine kleine Liebeserklärung, als er während der Show verkündete, dass das Summer Breeze Publikum einfach das geilste Festival-Publikum sei. Am Ende der Show hatten zwar viele Stimmen durchs pausenlose Mitsingen schon ordentlich gelitten, doch wurden nochmal alle Kräfte mobilisiert und so schafften es die Fans durch hartnäckiges „Räuber saufen Blut“-Gegröhle sogar noch eine Zugabe herauszuschlagen.

Man könnte meinen, dass die kleinere Bühne auf dem Infield eigens für die Band erbaut wurde, die zumindest deren Namen teilt: denn es hieß Vorhang auf für „Pain“ auf der Pain Stage. Ihr Set bestand eigentlich ausschließlich aus altbekannten Ohrwürmern wie „Same Old Song“ oder „End of the Line“, was damit zusammenhing, dass der aktuelle Keyboarder aus Gesundheitsgründen ausgefallen war. Doch das störte das Publikum kein bisschen, denn sind wir doch mal ehrlich: die „alte Scheiße“ will doch jeder immer wieder gern hören. Dementsprechend konnte auch ein weiterer nerviger Regenguss das Infield nicht mal ansatzweise leeren.

Mit Einbruch der Dunkelheit war dann auf der Main Stage genügend Raum für ein bisschen mehr Farbe auf dem düsteren Summer Breeze. Und wer könnte diese Aufgabe besser erfüllen als die Paradiesvögel von „Steel Panther“? Also Lippenstifte und Haarspray raus und ab ging die Post! Während die Band sich kaum einigen konnte, wer beim Posen ganz vorne stehen durfte, eskalierte das Publikum von Song zu Song mehr.

Als die Band dann auch noch ihren Teil zur Völkerverständigung beitrug und mit nahezu hervorragenden Deutschkenntnissen glänzen konnte („Bitte zeig mir deine Titten!“), rasteten v.a. die Frauen im Publikum restlos aus und man sah überall nur noch blanke Brüste. Mit glückseligem Blick teilte der Sänger daraufhin den Grabenschlampen mit, einfach alle Mädels oben ohne (und natürlich mit möglichst großer Oberweite) auf die Bühne zu lassen und somit hatte sich bald schon ein ordentliches Grüppchen auf der Stage versammelt. Der Gig endete also in einer Stimmungsorgie, an die man sich sicher noch lange erinnern wird.

Feucht fröhlich kam es dann aber leider auch wieder aus den Himmelsschleusen und schnell war klar, dass es sich nun endgültig eingeregnet hatte. Um noch einigermaßen trocken und ohne übermäßigen Stau vom Gelände zu kommen (was leider mal so gar nicht geklappt hat), packten wir also unsere sieben Sachen zusammen und das große Finale mit „Blues Pills“, „Parkway Drive„, Feuerwerk und endlosem Regen musste dieses Jahr einmal ohne uns stattfinden.

Wir hoffen, dass der Wettergott es 2017 zum 20-jährigen Jubiläum des Summer Breeze Open Airs dann endlich einmal die vollen vier Festivaltage gut mit uns meint. Wie schon erwähnt, machen die Veranstalter aktuell noch ein großes Geheimnis um die ersten Bands fürs nächste Jahr, aber laut Aussage während der Pressekonferenz dürfen wir uns um die Weihnachtszeit (Stichwort: Summer Breeze Adventskalender) auf die ersten Goodies zum Anniversary freuen. Es bleibt also spannend, doch wir freuen uns so oder so schon tierisch auf 2017, weil Dinkelsbühl halt einfach mal rockt ;-)

Über alle wichtigen News halten wir euch wie gewohnt auf dem Laufenden!

Live Bilder : Festivalhopper Florian
Pressekonferenz : Festivalhopper Sabine
Bericht : Festivalhopper Florian und Sabine

Hier gibt es weitere Bilder vom Summer Breeze Samstag.

Ein Kommentar zu “Finaltag am Summer Breeze 2016 – Jubiläum 2017 voller Geheimnisse”

  1. Nummer 1: Summer Breeze mit HSB, Hatebreed, Megadeth, Kreator sagt:

    […] geht es zu unserem Rückblick aufs Summer Breeze 2016 “Finaltag am Summer Breeze 2016 – Jubiläum 2017 voller Geheimnisse“, weiteres zum SB 2017 hier und auf http://www.summer-breeze.de. Hier könnt ihr Summer Breeze […]

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