G.O.N.D 2016 – „Jetzt erst recht“ – Der Rückblick

News am 11. August 2016 von Florian

Unantastbar4I7422Nach der „G.O.N.D“, ist vor der „G.O.N.D“. Nun ist es doch schon einige Tage her, seit in Rieden-Kreuth die letzten harten Tönen verklungen sind. Wer nicht weiß wovon hier die Rede ist: vom härtesten Campingplatz Deutschlands auf dem größten Deutschrock Festival, das unser Land zu bieten hat. Die Rede ist von der „G.O.N.D“, der größten Onkelz Nacht Deutschlands.

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Zum 11. Mal ging sie dieses Jahr an den Start. Und man hatte von Anfang an das Gefühl, dass das Motto „Jetzt erst Recht“ absolut Programm ist. Los ging es am 14.7.2016 und auch für uns hieß es ab 12.00 Uhr feiern mit Freunden und Fans der Deutschrockszene. Für die meisten allerdings ging es noch viel früher los. Mit der Campingplatz-Öffnung gab es schon für viele kein Halten mehr. Und das galt leider auch für Petrus, der die Himmelsschleusen öffnete. So spielten die ersten Bands des Festival-Eröffnungstages „Donnerbalken“, „Morgenrot“ und „Bad Jokers“ vor recht gut gefüllter Hütte und dank den kühlen Temperaturen waren Kapuzenzipper an den Merchständen fast heißer begehrt als die normalen Festivalshirts und schon am ersten Tag zum Teil ausverkauft. Somit hat sich das Sauwetter wenigstens für den Merch gelohnt.

Bei Eröffnung des Infields sah man beim Anblick der Main Stage dann erst einmal viele verwunderte Blicke. Die gewohnt spektakulär ausladende Bühne wurde dieses Jahr durch eine wesentlich kleinere ersetzt, die fast schon zum Backstage-Kuscheln einlud. Aber wie heißt es auf der G.O.N.D so schön? – „Für immer eine Familie“. Also sollte es wohl kein Problem gewesen sein, etwas enger zusammen zu rücken.

„HangarX“ feuertenHangarX jedenfalls eine Eröffnungsshow ab, die sich sehen lassen konnte. Mit eigenen Songs und super Stimmung gaben sie 30 min Vollgas. Dem stand auch der Gig von „Guhte Kumpelz“ im Anschluss in nichts nach. Von ihnen gab es die erste Runde feinsten Onkelz-Coverrock auf die Ohren und im Nu war das Infield trotz bescheidenem Wetter schon ordentlich gefüllt und in absoluter Mitgröhl-Laune.

Pro-PainY7385Mit „Enorm“, „Pro-Pain“, „Wilde Jungs“ und „Goitzsche Front“ kamen dann wieder die Fans selbst geschriebener Musik auf ihre Kosten und man konnte auch schon den einen oder anderen amtlichen Pogo vor der Bühne verzeichnen. Evtl hatten viele versucht, sich die Kälte warmzutrinken und waren deshalb schon etwas „aufgeheizt“. Auffallend war in jedem Fall, dass die Sanis zusammen mit dem Security Team gerade am ersten Festivaltag mit dem Zusammenflicken und Aufsammeln diverser Alkoholleichen alle Hände voll zu tun hatten. Daher an dieser Stelle einmal fetten Respekt an alle unermüdlichen Einsatzkräfte, die in solchen Situationen um ihren Job wohl eher weniger zu beneiden sind, aber einfach super Arbeit geleistet haben.

Auf dem Programm stand nun mit „Stainless Steel“ wieder eine Onkelz-Coverband, die es wieder einmal schafften, ein wahres Menschenmeer vor die Bühne zu locken. So stieg die Stimmung immer weiter an, um dann bei den Headlinern des ersten Abends ihren Höhepunkt zu finden. Man könnte nun vermuten, dass die Veranstalter langsam Gefallen daran finden, das Line-Up um Bands zu erweitern, die nicht wirklich ins G.O.N.D.-Urkonzept passen. HämatomY8251So wurde auf der Main Stage am späten Abend dann auf einmal aufwändig umdekoriert, denn „Hämatom“ gaben ihr G.O.N.D.-Debüt mit einer absolut fesselnden Bühnenshow. Sie zelebrierten ihr neues Album „Wir sind Gott“ mit Vollgas und ließen sich auch durch einen kurzzeitigen Technik-Ausfall nicht beirren. Warum unterbrechen, wenn man auch für einen Song unplugged weiterspielen kann? So hinterließen die Jungs mit den düsteren Masken ordentlich Eindruck beim Publikum und übergaben ihr Mikro schließlich an eine weitere Band, die aus dem G.O.N.D-Programm deutlich herausstach. Nach ordentlich Nieten und Wumms erstrahlte die Stage jetzt in zartem Rosa und das kann nur eins heißen: Bühne frei für die Verteidiger des wahren Blödsinns, die Krieger in schwarz-rosa-gold und ein gepflegtes „Ällabätsch, ällabätsch“ und schönen guten Abend J.B.O. Das Vierergespann aus Erlangen hatte sein Publikum von Anfang an fest im Griff und neben alten Ohrwürmern, die bei keiner J.B.O-Show fehlen dürfen, auch ein paar Songs ihres neuen Albums „11“ mit im Gepäck. „Wacken ist nur einmal im Jahr“, „Ich hätt‘ gern mehr“ oder „Wir lassen uns das Blödeln nicht verbieten“ kamen beim Riedener Publikum jedenfalls super an.

Das Headliner-Schlusslicht des ersten Abends machten die Jungs von „Heilige Dämonen“, von denen es noch einmal Onkelz-Cover in Reinform auf die Ohren gab. Wer nach diesem Programm noch einigermaßen gerade stehen und den Hals einfach nicht voll genug kriegen konnte, hatte im Anschluss in der Eventhalle noch einmal die Möglichkeit, mit „Live Tioz“ die Nacht zum Tag zu machen. Wir sammelten aber lieber neue Kräfte für den Festival Freitag.

An Tag 2 waren vielen die „Strapazen“ der ersten Nacht noch deutlich ins Gesicht geschrieben (Alkohol, du böser Geist…). Daher begrüßten uns am Vormittag in der Eventhalle recht müde und vor allem auch recht wenige Deutschrocker. Schade für die Bands „Local Bastards“, „Mental Hospital“ und „Asphalt“, die nun die schwierige Aufgabe hatten, dem Häufchen Fans vor der Bühne wieder etwas Leben einzuhauchen.

HerzlosY8824Nach dem Frühschoppen-Programm hatte uns der Wetter-Gott dann wieder lieb und ließ über Rieden die Sonne lachen. Kaum wurde das Infield geöffnet, tummelten sich auch schon die ersten Fans vor der Bühne und erwarteten gespannt die Eröffnung von „Wiens No. 1“, die mit selbstgeschriebenen Songs zu begeistern wussten. Generell stand Tag 2 ganz im Zeichen von ehrlichem, selbstgemachtem Deutschrock, den es dann auch von „Herzlos“ zu hören gab. Deren Song „Saufen für den Regenwald“ wird inzwischen jährlich genauso textsicher mitgegröhlt, wie die alten, leicht angestaubten Onkelz-Klassiker der Coverbands. Weiter ging es dann mit „Martens Army“ und „Die Bonkers“ und so langsam hatte sich das Publikum dann auch wieder warmgefeiert und ging gut mit. Damit ließen dann auch die ersten Pogos nicht mehr lange auf sich warten und die Party nahm zunehmend an Fahrt auf. „28“ sorgten mit der ersten Onkelz-Runde des Tages dafür, dass das auch so blieb und man muss neidlos anerkennen, dass die Covershows jedes Jahr aufs Neue beim Publikum für Stimmungshöhepunkte sorgen.

F.U.C.KY9739Etwas härtere Töne gab es im Anschluss von „Grober Knüppel“ auf die Ohren und das Infield füllte sich immer weiter. Zum absoluten G.O.N.D. Inventar gehören inzwischen auch „Engel in Zivil“, deren Show jedes Jahr aufs Neue wieder Headliner-Qualitäten beweist. Nachdem die Fans nun ausreichend warmgefeiert waren, standen auch schon die nächsten Urgesteine des Festivals in den Startlöchern. F.U.C.K. betraten die Bühne und die Metal Cover Band kam, sah und siegte ein weiteres Mal auf voller Linie. Mit absoluten Metal Hymnen von Rammstein, In Extremo, Iron Maiden oder Motörhead blieben bei den Fans keine Musikwünsche offen und mit ihrem eigens für die G.O.N.D. geschriebenen Partyknaller „Feiste Räuber“ brachten die Jungs von F.U.C.K. auch den letzten der 14.000 Feierwütigen im Publikum zum Mitgröhlen.

KrawallBrüderY9895Somit waren die Fans optimal vorbereitet für die Headliner Band schlechthin und die ersten Rufe aus dem Publikum ließen auch nicht lange auf sich warten: Bühne frei für „Krawall Krawall Krawallbrüder“. Nach dieser Begrüßung ließen sich die „Krawallbrüder“ gebührend feiern und feuerten eine standesgemäße Pyroshow ab. Die Fans dankten es ihnen mit Pogotänzen bis zur Extase und 90 min Party ohne Durchschnaufen.
Abgerundet wurde der 2. Abend mit der Band „Böhse Bengelz“ auf der Hauptbühne und den „Thekenproleten“ bis in die frühen Morgenstunden in der Eventhalle.

J.B.OY8585Und dann brach auch schon der Finaltag auf dem härtesten Campingplatz Deutschlands an – für viele gefühlt schon viel zu früh, denn natürlich wurde die Nacht mal wieder durchgefeiert. Aber unerbittlich pilgerte man um 11 Uhr wieder Richtung Eventhalle, um mit „Unbelehrt“, „Foiernacht“ und „The Headlines“ auch am dritten Tag noch einmal Vollgas zu geben. So bekamen die müden Krieger langsam aber sicher wieder Schwung in die Knochen und auf der Hauptbühne durfte den letzten Tag eine Band eröffnen, die selbst vor ein paar Jahren noch in der Eventhalle auf der Nebenbühne stand. Die Rede ist von „Ex-Plizit“. Wobei, wenn man nach ihren Outfits ging, dachte man zuerst es würde ein jüngerer schlechter Abklatsch von J.B.O. auf der Bühne stehen, aber das sei ja jedem selbst überlassen. Mit ihrer Musik sorgten sie jedenfalls für eine mega Stimmung vor der Bühne und somit hatten sie dann ja doch noch alles richtig gemacht… an den Outfits kann man ja noch feilen ;-)

Nach weiteren stimmungsgeladenen Shows von „Rockwasser“ und „Saitenfeuer“ war es an der Zeit, dass die Herren Veranstalter auch endlich einmal zum Mikro griffen. Somit bat Kiedi mit seiner Band „King Kongs Deoroller“ zum Tanze. Dargeboten wurden Stücke von ihrem alten Album „Gute Besserung“ sowie einige Songs als Vorgeschmack zum bald kommenden Album. Mit im Gepäck hatten sie außerdem nicht nur ein waschechtes Einhorn am Schlagzeug (Spielschulden sind ja bekanntlich Ehrenschulden), sondern auch einen Gastauftritt von Kiedis Veranstalterkollegen Timo alias „Timm Rock“ mit seiner aktuellen Single „Freibadparty“, unterstützt durch die Frontsänger von „Enorm“, „28“ und „Herzlos“. Es war schön zu sehen, dass das Veranstalter Duo-Infernale sich neben dem ganzen Stress und der Arbeit, die ein Festival wie die G.O.N.D. zweifellos mit sich bringt, nach wie vor ihren Spaß an ihrem Job beibehalten haben – und so eine kleine Rampensau steckt einfach auch in jedem der beiden. Weiter so, Jungs!

Danach ging es Schlag auf Schlag weiter mit Nordlicht-Power von „Rotz und Wasser“ und den „Kneipenterroristen“ aus dem schönen „Hamburch“ – zwei Bands, die von der G.O.N.D. ebenfalls nicht mehr wegzudenken sind. Bei ihren Konzerten ist das oberste Gebot grundsätzlich: Party, Party, Party und das wurde vom Publikum gnadenlos umgesetzt. So wurden die ersten Zugaberufe laut, die allerdings wegen der begrenzten Spielzeiten auf einem Festival leider nicht immer erfüllt werden können.

Unantastbar4I7608Nach „Berserker“ aus Berlin näherte sich der Abend dann langsam aber sicher den Co-Headlinern des Finaltages. Und es ist schon Luxus für jeden Veranstalter, wenn man solch eine Band „nur“ als Co-Headliner ankündigen kann. Denn wenn „Unantastbar“ die Bühne betritt, kann man sich sicher sein, dass sie diese im wahrsten Sinne des Wortes auch ordentlich abbrennen werden. Dementsprechend konnte man dem Security Team auch eine gewisse Nervosität anmerken, Feuerwehr und Einsatzkräfte standen bereit und die Kontrollen an den Eingängen zum Infield wurden verstärkt. Denn dieses Jahr galt insbesondere strenges Bengalo-Verbot und alle, die sich nicht daran hielten, wurden vom Gelände verwiesen. Wie sich aber herausstellen sollte, war der eine oder andere dann doch durch die Kontrolle gerutscht. „Unantastbar“ sind absolute Publikumslieblinge und begeistern die Fans mit eigenen Texten und Songs, die inzwischen zu absoluten Hymnen geworden sind. So hatte die Band die 14.000 Festivalbesucher vor der Bühne nonstop voll im Griff und sobald der erste Refrain von „Das Stadion brennt“ durch die Nacht donnerte, verwandelte sich das Publikum in ein wahres Meer aus bengalischen Feuern. Verbot hin oder her, dieser Anblick ist und bleibt einfach der Wahnsinn und hat auch bei uns für absolute Gänsehautstimmung gesorgt.

Ohne größere Vorkommnisse und ohne Verletzte ging es dann mit großen Schritten Richtung Finale. Mit Spannung erwartet wurde nun eine Band, die sich im letzten Jahr rar gemacht hatte. Umso mehr Gas gaben die Fans in diesem Jahr mit den Jungs von „Kärbholz“. Nach der 90minütigen Show gab es kaum noch jemanden, der nicht hoffnungslos heiser vom vielen Mitsingen war. Dank des erstklassigen Line Ups, was die Veranstalter 2016 wieder einmal auf die Beine gestellt hatten, war die Stimmung auf dem absoluten Höhepunkt und die Fans waren bereit für das wahre Finale jeder G.O.N.D. – den TREUESCHWUR! Dafür wurden noch einmal sämtliche Kraftreserven mobilisiert und somit erklangen die Zeilen, die auf keiner G.O.N.D. mehr fehlen dürfen, einstimmig aus 14.000 Kehlen. Die „G.O.N.D. Allstars“ und „Zeitgeist“ rundeten das Finale 2016 perfekt ab und wir können jetzt schon sicher sein, auch im nächsten Jahr viele bekannte Gesichter wiederzusehen, wenn es wieder heißt: G.O.N.D. 2017 – „Jetzt erst recht!“ auf dem härtesten Campingplatz Deutschlands, auf dem heiligen Areal des Gut Matheshof in Rieden, Kreuth, vom 13.-16.7.2017.

Wir freuen uns aufs nächste Jahr! G.O.N.D – wir steh’n zu dir, für immer eine Familie!

Tickets und alles, was ihr sonst noch über die G.O.N.D. wissen müsst, findet ihr wie gewohnt unter www.gond.de Hier Tickets für die G.O.N.D. 2017 kaufen.Gond2017

 

 

 

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