BergFestival Bericht 2017 – Tanzen gegen eisige Temperaturen

News am 14. Dezember 2017 von Nikolas

Das erste kleine Jubiläum des BERGFESTivals hatte einige Überraschungen parat, mit denen nicht nur die Bands zu kämpfen hatten. Zwei Tage Punkrock, Boardsport und Schnapps.

2013, bei der ersten Ausgabe, hat mich das Winterfestival schon einmal überzeugt. Nun zum ersten kleinen Jubiläum, habe ich die fast 700 Kilometer Strecke Richtung Süden wieder auf mich genommen, um zwei meiner Hobbys zu verbinden: Skifahren und Livemusik.

Glemmtal mit Saalbach und Hinterglemm

Am Freitag, nach der Ankunft in unserer Pension in Saalbach, schwebten schon die ersten dicken Schneeflocken ins Glemmtal. Frau Holle hat es gut gemeint, denn der Schneefall sollte bis in die tiefe Nacht anhalten und für perfekte Bedingungen am folgenden Tag sorgen.

Emil Bulls

Aber zurück zum Anfang. Nachdem wir am Freitag eincheckten, haben wir eine kleine Runde durch das beschauliche Saalbach gedreht, bevor pünktlich 18 Uhr die ersten Gitarrenriffs auf der Open-Air-Bühne erklangen. Die Schattbergstage steht im Ortskern direkt neben der gleichnamigen Seilbahn – Schattbergexpress. Das Festivalwochenende durfte die Band Emil Bulls eröffnen. Während diesem Konzert hatte ich ein Deja-Vu. Denn vor fünf Jahren zog das Sturmtief Xaver über die Alpen und bescherte der Region dicke fette Flocken, genauso wie am heutigem Tag. Die Münchner brachten mit ihrem rockigem Sound nichtsdestotrotz die Gäste zum Tanzen und Konzertfotos mit Schneeflocken sind ganz nebenbei auch was Besonderes.

Im Anschluss fuhren wir mit einem der kostenlosen Shuttlebusse in den Nachbarort Hinterglemm, wo auf der Reiterkogelbühne bereits Grossstadtgeflüster mit dem Schnee zu kämpfen hatten. Jedoch war der Schnee kein Grund keine Party zu feiern.

Emil Bulls

Auf der Schattbergbühne spielte anschließend die österreichische Kultband Wanda, die bei diesem Festival wohl die Locals waren. Sie machten das, wofür sie bekannt sind, Liebe verbreiten sowie Amore bekräftigen.

Für uns ging es nach diesem Konzert in die Taverne. Ein Indoor-Club, in dem sonst wahrscheinlich eher Après-Ski-Partys gefeiert werden. Heute jedoch stand Evil Jared an den Turntables und verteilte nebenbei fleißig Jägermeister an die partywütige Meute.

Grossstadtgeflüster

Am zweiten Tag waren die Wolken weitgehend weggezogen, sodass sogar die Sonne den Weg ins Tal fand. Da die Konzerte bzw. Partys erst am Nachmittag starteten, war für uns nun genug Zeit unsere Lines in den Neuschnee zu ziehen – Powderday. Der Skicircus ist ein Eldorado für Freerider, aber auch für alle anderen. Es gibt über 200 Pistenkilometer im gesamten Tal.

Kurz vor Kaffee und Kuchen kehrten wir in die Hinterhagalm ein, wo unser Freund Evil Jared genau das tat, was er den Abend vorher auch schon machte: Musik auflegen und Jägermeister verteilen. Jedoch wurde seine Show kurz unterbrochen. Denn – jetzt wird es romantisch – ein Mann hat die Chance genutzt, auf dem BERGFESTival seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen. Sie hat mit „Ja“ geantwortet. Ein sehr berührender Augenblick.

Auf der Open-Air-Bühne im Dorf begann kurz vor sechs Itchy mit ihrem Konzert. Heutehatten die Musiker nicht mit Schnee zu kämpfen, sondern mit polarischen Temperaturen bis zu minus 15 Grad. Für die Besucher, als auch für die Musiker neues Terrain, auf das es sich gut vorzubereiten galt. Sibbi vertraute auf Hosentaschenwärmer, die jedoch total versagten. Panzer hatte sich kurz vor dem Konzert Kurzfingerhandschuhe geliehen und Max, der Drummer, bekam nach jedem zweiten Lied neue vorgewärmte Drumsticks. Trotzdem musste die Show wegen technischer Probleme kurz unterbrochen werden, weil ein Fell vom Schlagzeug eingefroren und gerissen war. Hab sowohl ich, als auch Itchy vorher noch nicht erlebt. Aber natürlich durfte auch Glühwein nicht fehlen.

Den Abschluss auf der Dorfbühne in Saalbach machten die Broilers. Die Düsseldorfer waren mein persönliches Highlight auf dem Festival. Sie hatten sich heißen Tee aus der Thermoskanne mit auf die Bühne gebracht, den sie noch mit gutem Whiskey verfeinerten. Und sie haben sich Flaschen mit warmen Wasser bringen lassen, an denen sie immer mal wieder ihre Hände aufwärmen konnten. Den Besuchern merkte man die eisigen Temperaturen überhaupt nicht an. Mit den Broilers war der Outdoor-Part des Festivals zu Ende und das Partyvolk verteilte sich auf die umliegenden Lokalitäten.

Broilers

Wer noch Bock und Energie auf Hardrock hatte, hat den Weg ins Castello gefunden, wo die Jungs von Van Holzen die Menge richtig einheizten und einen schönen Abschluss des Bergfestivals bildeten. Für uns ging es nach dem Konzert ins Bett. Aber die Partys gingen noch bis in die frühen Morgenstunde weiter.

Leider hat so ein Winterfestival ein großen Nachteil: da die Lokalitäten auf zwei Orte verteilt waren, konnte man nicht schnell von der einen Bühne zu nächsten laufen. Daher musste man sich das Line-Up vorher genau anschauen und Prioritäten festlegen. Aber dennoch ist die Kombination aus Skiing und BERGFESTival immer wieder empfehlenswert.

Van Holzen

Fotos: Nikolas Khurana

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