Glutofen Geiselwind – So war’s beim Out and Loud 2015

News am 19. Juni 2015 von Florian

fylgja 0768Anfang Juni war es endlich wieder soweit. Das Festival, das einst unter dem Namen „Beastival“ begonnen hatte, ging heuer zum zweiten Mal als Out and Loud Festival an den Start.

Stichtag war der 3. Juni 2015 – Geiselwind und der Autohof Stohofer waren bereit für Heavy Metal und dessen Anhänger: Drei volle Festivaltage bei allerbestem Festivalwetter.

outandloudOUT & LOUD Warm Up am Mittwoch

Der Startschuss fiel schon am Mittwoch um 16:45 Uhr mit der Band „Black Mirrors“ in der Eventhalle Geiselwind bei der Napalm Records Label Night. Es folgten weitere Bands, um den anreisenden Metalheads den Anreisetag so angenehm wie möglich zu gestalten. Bands wie „Serenity“, „Finsterforst“, „My Sleeping Karma“, „Civil War“ und „Ahab“ zogen immer mehr Fans in die Halle, nachdem Zeltaufbau und Einzug erledigt waren.

Eine volle Eventhalle bot sich dann den Headlinern der „Napalm Records Label Night„. „Moonspell“ sorgte für Dampf, Circlepits und ordentlich fliegende Haare. Den Abschluss des ersten Abends bereitete „DJ Frank“, bis die letzten Metalheads aus der Halle „gekehrt“ wurden. Selbstverständlich liefen auch diverse Autogrammstunden auf dem Infield. So konnte man sich vorab schon einen Überblick verschaffen, wo man am besten an den nächsten drei Tagen seine Lieblingsbands feiern konnte.

Donnerstag beim OUT & LOUD Festival 2015

Donnerstags kündigte sich schon an, was dann drei Tage in Folge passieren sollte. Geiselwind verwandelte sich in einen wahren Glutofen. Sonne satt und kaum Schatten. Die einzigen Schattenplätze auf dem Infield waren heiß begehrt und so hieß es Abfeiern unter geballter Sonne.

accu§er0887Den Anfang auf der Mainstage machten die Jungs von „Fylgja“. Bemalt, trotz der Hitze gaben die ihr Bestes um ihre Fans zu begeistern und viele weitere Metalheads aus den Zelten zu locken. Dicht gefolgt nach nur 30 Minuten Spielzeit kamen „Accu§er“ auf die Bühne. Auch sie, die für ihren Trash bekannt sind, hatten es sichtlich schwer, das Publikum in die pralle Sonne zu bewegen. Doch trotz allem bleibt bei diesen Trash Attacken eine ordentliche Ladung Moshen nicht aus.

Parallel zur Mainstage gingen auf zwei weiteren Bühne die Bands für ihre Fans und neugierigen Metalheads auf die Bühne. Die „Newcomer Stage“ begann mit „Dead Alone“ und in der Eventhalle Geiselwind sorgten „Bloodbound“ für ordentlich Stimmung.

Nach einer sensationellen und absoluten Top-Show von „Insomnium“ wurde es zum ersten Mal recht bunt auf der Mainstage. Doch eingefleischte Fans wussten recht schnell was nun für eine Band an der Reihe war. Denn neben Siemens und der Rosa Armee Fraktion JBO hat Erlangen noch mehr zu bieten. Und das sollte nun unter Beweis gestellt werden. „Feuerschwanz“ richteten ihren Arbeitsplatz selbst ein, trotz dieser enormen Hitze. Ebenso die Bühnenoutfits, ganz „Feuerschwanz“ eben.

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feuerschwanz1213Nach kurzem Soundcheck stiegen die Mannen, Burgfräuleins, Narren, Hauptmänner und Mietzen direkt in ihre Show ein. Sofort merkte man, dass die Band den Draht zum Publikum sucht und findet. Lauthals wurden Hits wie „Die Pest“ oder „Met und Miezen“ mit voller Kraft mitgegrölt. Fanliebe wurde groß geschrieben, als dann ein weiblicher Fan mit in die Show integriert wurde. Doch selbst die schönste Show nimmt irgendwann ihr Ende.

Grave Digger„standen schon in den Startlöchern, um ihr neues Album „Return of the Reaper“ live zu präsentieren. Das Infield füllte sich zunehmend und die Temperaturen stiegen schier bis ins Unermessliche. „Grave Digger“ können schon auf eine beachtliche musikalische Laufbahn zurückblicken und sind stolz und froh, wieder im schönen Geiselwind zu sein. Das Out and Loud ist schon fast Heimat, denn sie waren beim ersten „Beastival“ dabei und konnten sich noch sehr gut daran erinnern.

Varg1855Wolfsblut lag in der Luft. Oder besser gesagt „Varg“ kam sah und siegte auf ganzer Linie. Die Eventhalle recht gut gefüllt, ging es für die Jungs von „Varg“ um 19:20 Uhr auf die Bühne und sie wurden fanatisch gefeiert . Textsicher und absolut stimmgewaltig unterstützten die Fans die Band bei Ihrer Show. Diese sensationelle Stimmung sorgte für die „Wall of Death, welche bei einer Show der Wölfe nicht fehlen darf. Die Halle tobte und feierte mit voller Kraft.

 

Auf der Mainstage fieberte man nach „Carcass“ den Headlinern des Abends entgegen. „Subway to Sally“ und „Helloween“. Beide Bands konnten ihre Fans schon zum Teil befriedigen mit einer ausgiebigen Autogrammstunde und jeder Menge Händeschütteln.

SubwayToSally1967Der Bühnenaufbau nach „Carcass“ verriet, ohne auf den Banner und in den Festivalguide zu schauen, welche Band nun an der Reihe war. „Subway to Sally“ scharrten mit den Hufen und beeindruckten schon vorab mit einem gigantischen Bühnenaufbau inklusive Käfig. Pünktlich 21:40 Uhr wurde das Infield in ein schwarzes Meer verwandelt. Die Band begann ihre Show mit Pyro und allem was zu einer guten „Subway to Sally“ Show gehört. Und so endete sie selbstverständlich auch mit Hits wie „Sieben“, „Kleid aus Rosen“, „Schwarz in Schwarz“ und der „Veitstanz“, die teils mit neuem musikalischen Gewand aus den Boxen donnerten. Den Abschluss bildete nach lauten Fangesängen „Julia und die Räuber„, dessen Zeilen man noch lange nach „Subway to Sally“ auf dem Infield hören konnte.

ArchEnemy2387Zum krönenden Abschluss spielten „Helloween„, die noch kurz vor dem Festival ihr neustes Werk „My God given Right“ auf den Heavy Metal Markt gebracht haben. Aus diesem Meisterwerk präsentierten sie einige Hits und die Fans feiert die neuen und auch alten Stücke ihrer Lieblinge. In der Eventhalle ging der Tag ebenso dem Ende zu. Nachdem „Arch Enemy“ mit „Feuerschwanz“ den Platz auf der Running Order getauscht hatten, betraten Alissa und ihre Band um 1:00 Uhr als letzte Band in der Eventhalle die Bühne. Es bleibt nur eins zu sagen – sensationeller Abschluss für diesen Festivaltag.

Freitag beim OUT & LOUD Festival 2015

Der nächste Festivaltag versprach wieder ein extrem heisser Tag zu werden. Nicht nur vom Wetter her sondern auch vom Line-Up. Ein Mega-Act jagte den nächsten. Der Paukenschlag auf der Mainstage erfolgte durch „Dimmeless„. Angeknüpft an diesen Weckruf erwachten auch die beiden anderen Bühnen zum Leben.

messenger2832Auf der Stage in der Eventhalle gingen „Godsized“ und auf der Newcomer Stage „Kambrium“ auf die Bühne, um die schon recht fitten aber sichtlich von der Hitze gezeichneten Metalheads zu begeistern. Nach „Majesty“ zog es sehr viele in die Halle. Nicht nur Fans waren dort sondern auch Neugierige, die die Ersatzband von „Alpha Tiger“ sehen wollten. „Alpha Tiger“ mussten wegen Erkrankung eines Bandmitglieds absagen. Als Ersatz konnten die Veranstalter die Band „Messenger“ für sich gewinnen. Und sie boten allen eine perfekte Show.

eluveitie3091Nach „Tankard“ wurde es immer dichter vor der Mainstage. Nicht nur weil die Sicherheitskräfte dank Wasserschlauch für Abkühlung sorgten sondern weil ein Kracher den nächsten jagte. Den Reigen der Headliner eröffneten „Equilibrium“ gefolgt von „Eluveitie. Beide Bands sind Publikumsmagnete mit sattem Sound und aus der Metalszene nicht mehr weg zu denken – jeder auf seine Art und Weise.

jbo3393Im Infield wurde es auf einmal verdächtig rosa. Inmitten der doch recht schwarzen Gemeinde konnte man immer wieder rosa Grüppchen erkennen, die sich immer weiter in Richtung Bühne kämpften um mit der nächsten Band ordentlich zu feiern. „JBO“ standen nun auf dem Plan und auch 2015 hatten die Verteidiger des wahren Blödsinns etwas zu feiern. Im vergangene Jahr war es 25 Jahre JBO, dieses Jahr 20 Jahre „Explizite Lyrik“. Und dies galt es auf dem Out and Loud zu feiern. Hannes, Vito und Co zelebrierten einige Songs aus diesem Album doch auch neue Stücke durften selbstverständlich nicht fehlen. Und so wurden die Metalheads belehrt, dass der Heavy Metal der einzig wahre Doktor und somit die beste Heilung für alles ist. Es war ein wahres Fest, mit dem erfolgreichsten Act aus Erlangen zu feiern.

hammerfall3775Den Abschluss des Knaller-Freitags bildeten 2 Bands die wiederum unterschiedlicher nicht sein können. Zum einen Power Metal aus Schweden in Form von „Hammerfall“ und zum andren Trash Metal aus Kalifornien in Form von „Testament„. Doch beide zogen die Massen vom Zeltplatz ins Infield. Das Festival zählte laut verkaufter Tickets 10.000 Metalheads und das Infield war zu beiden Headlinern mehr als gut gefüllt.

hammerfall3707Mosh- und Circlepits waren an der Tagesodnung. Allerdings wurde bei „Hammerfall“ recht deutlich, dass auch das recht junge Publikum bei den schon etwas älteren Stücken absolut textsicher waren.

In Kombination mit der Mainstage bildeten die Newcomer Stage und die Second Stage in der Eventhalle einen absolut gelungenen Festivaltag bei dem jeder glücklich ins Zelt bängen konnte.

Samstag beim OUT & LOUD Festival 2015

HellCity4224Wer auch immer die Running Order gemacht hat, besser konnte es nicht sein. Auf der Mainstage stieg man am Samstag mit „Dvalin“ ein und in der Eventhalle auf der Second Stage versammelten sich die Fans einer Band die zum ersten mal überhaupt auf einem Festival spielten. „Hell City“ stürmten die Bühne und begeisterten von der ersten Minute an, vom ersten Griff in die Gitarre, vom ersten Schlag der Drums. Die Musikrichtung ging schwer in die Richtung ihrer Kollegen von „Arch Enemy„: Hardrock vom Allerfeinsten.

BattleBeast4362Doch was dann im Anschluss auf der Mainstage passierte war wohl bis dato niemanden klar. Um 15:05 Uhr erfolgte der offizielle Weckruf an alle die, die noch in ihren Zelten steckten. Das Infield füllte sich schlagartig wie am Vorabend bei „Hammerfall“ oder „Testament„. Die ersten Töne erklangen, die „Pommesgabeln“ wurden in die Luft gestreckt. „Battle Beast“ stürmten die Bühne und übernahmen das Zepter: Eindringliche Riffs die durch Mark und Bein gingen, 45 Minuten Vollgas voll auf die 12. Und Sängerin Noora und ihre Jungs hatten die Fans voll im Griff.

overkill5136Im Anschluss an diese Vollgas-Show hieß es „Leinen Los“ , „Alestorm“ bat zum Tanz. Und sie kamen, die Crowdsurfer. Die Sicherheitskräfte hatten mächtig zu tun, damit alle eine perfekte Show erleben konnten.

Gefolgt von „Megaherz“ und „Wintersun“ wurde langsam auf das Finale vorbereitet. Vorreiter zum Finale war die Band „Overkill„, die das Infield zum Kochen brachten.

FreiWild5282Das Finale stand an. Und dieses sollte keine andere Band bestreiten als die, die noch vor wenigen Wochen in Geiselwind die Eventhalle zweimal hintereinander ausverkauft bekam. Eingefleischte Heavy Metal Fans bombardierten die Band vor dem Start des Out and Loud 2015 mit Emails – sie sollen nicht spielen, sie hätten auf dem Festival nichts verloren. Die Rede ist von niemand Geringerem als von „FreiWild“. Die Band mit dem Geweih. Die wohl bekannteste Deutschrockband, die Festivals wie Wacken oder Summer Breeze schon ordentlich den Arsch versohlten.

FreiWild5412Wir brechen eure Seelen“ war der Startschuss fürs Finale. Die Band ging absolut top mit den negativen Vorkommnissen um und hatte trotz allem mit ihren Fans ein tolles Finale. Mit Feuerwerk und einem Dankesgruß in Flammen ging das diesjährige Out and Loud Festival zu Ende und man darf jetzt schon auf 2016 gespannt sein.

 

 

Bilder: Florian Kolb

Text: Florian Kolb und Sabine Dreher

 

Ein Kommentar zu “Glutofen Geiselwind – So war’s beim Out and Loud 2015”

  1. Nummer 1: einfach gut sagt:

    ich freue mich schon auf 2016

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