Metalfeuerwerk für Kenner und Könner bis die Elbe brennt – so war das Heathen Rock in Hamburg

News am 21. Februar 2017 von Yoda

heathen-rock-festival-6g4a2044Es ist nicht zu fassen, da sprechen Crematory einfach so im Gang von einem Gig in St. Petersburg, Finsterforst stehen im Saal und schauen die Shows an und irgendwie sind eher die Fans mittendrin im Circus als auf anderen Veranstaltungen.

Der Hamburger Geheimtipp mit 3,20€ pro Band, die ansonsten Solo leicht das doppelte aufrufen als Abendkassepreis werden dem Metalhead beim Heathen Rock Festival direkt vor das Bier gestellt.

heathen-rock-festival-6g4a0127Man kommt nicht umhin hier wie in den vergangenen Jahren von Familientreffen zu sprechen, aber es ist eher ein Fakt als eine Worthülse. Merkwürdig, dass dieses Festival so wenig Sponsoren hat die einem auf anderen Konzerten regelmäßig in die Augen springen. Auch habe ich Scouts der langweiligen Mainstream Feste vermisst, denn hier könnte man einiges lernen und einbuchen.

heathen-rock-festival-img_3162Allerdings wird einem beim Betrachten auf der Facebookseite des Heathen klar was hier das Gold des Festes ausmacht. Dort ist ein Teambild mit knapp 25-30 Leutchen die jedes Jahr diese Veranstaltung stemmen. Die Athmosphäre ist so gut, dass sich eine Band die Zeit nahm genau diesen Menschen einmal ein Lob auszusprechen – „Bessere Orga als dicke Festivals, freundlichstes Team Backstage und Profitechnik, super Publikum, schneidet Euch mal ne Scheibe ab!“.

heathen-rock-festival-img_2644Trotz wirklich humaner Getränkepreise (Met 2,50€, 0,5l Bier 4€) gab es keine sichtbaren Ausfälle und eine ernsthaft geile Stimmung. Der Saal ist wie ein römisches Theater aufgebaut, und auch wer einmal sitzen wollte
fand einen Platz mit bester Sicht auf die Bühne. Im Grunde wird von 12 Uhr Mittags bis Mitternacht für ein Taschengeld mehr geboten als auf der Meile oder gerade in den für Livegigs bekannten Locations.
Man stelle sich vor Fotos auch mal über das Publikum bei Song 5 (!) und keiner springt dem Fotografen ins Kreuz oder hält einen dümmlichen Vortrag.

heathen-rock-festival-6g4a0719Hier nervte keine Security mit starker Unsicherheit an der Tür sondern Fachleute die irgendwie für die Besuchersicherheit und nicht als Hobbysölnder die Leute anblaffen. Man ist eben noch Gast und Kunde, und nicht wie mir selbst unlängst passiert Konzertvieh in einem ach so legendären Reeperbahn Club. Freies WLAN, dass auch klappte und eben der tolerante Geist der Party waberten bis auf die Straße.

heathen-rock-festival-6g4a9609Niederknien aber kann man hier vor der Musikauswahl, wobei ich hier direkt zur Spezialität des Heathen komme. Das Team der Veranstalter hat es abermals geschafft wie im Vorjahr eine Mischung zu finden die abwechslungsreich und durchgängig hörbar bleibt.

Das Heathen (Heiden) Rock Festival ist ein Metal, Pagan und Rockfestival und der Name bleibt eben Programm.

heathen-rock-festival-6g4a1985BEATRAY, STRYDEGOR, MONOLITH, WELICORUSS, MOONCRY, THRUDVANGAR, UNLIGHT, NITROGODS, FINSTERFORST, CREMATORY bildeten das Lineup 2017.

Beatray, als erste Band hatten die undankbare Aufgabe den Opener zu spielen, da wäre auch ein späterer Slot durchaus verdient gewesen. Danach ging es Schlag auf Schlag. Die Changeover reichten knapp für die Zigarette zwischendurch das ist wohl Mac Lars (The Machine) dem Stagemanager zu danken der hier wirklich stressfrei gasgab. Jedenfalls dürfte das Bühnenteam keine Gesichtfalten bekommen, da diese
ständig dem Fahrtwind ausgesetzt waren. Besonders abgefahren waren die NITROGODS, woraufhin Finsterforst anfragte ob man die Kuh die gerade geflogen war nun wieder einfangen müsste.

heathen-rock-festival-6g4a2121 heathen-rock-festival-6g4a2410

heathen-rock-festival-img_3144Leider kann ich nicht auf alle Bands eingehen, aber jede hätte hier ein Review verdient. Am Ende CREMATORY, die absolut präzise abgeliefert haben. Neben einem Schluck aus dem 3 Liter Kanister auf der Bühne versteht man warum diese Band im Ausland so erfolgreich ist. Eine sehr abwechslungsreiche Setlist und keine Sekunde Langeweile. CREMATORY etwa hat das Ende der Strecke jedenfalls nicht erreicht und zählt m.E. wohl zu den Bands die sich jedes Festival greifen sollte bevor sie unbezahlbar werden. Das gilt allerdings für die anderen Bands ganz genauso.

heathen-rock-festival-img_2916Wer also ebenfalls einmal eine Reise durch die Musikwelt der härteren Sorte machen will der darf sich das Heathen Rock Festival 2018 nicht entgehen lassen. Man lernt jedenfalls durch den engen Kontakt zu den Bands und den Fans vor Ort, dass unter Metallern so einiges anders und angenehmer laufen kann als in jeder anderen Musikrichtung.

Bericht + Fotos: Dirk Jacobs.

Hier gibt es weitere Bilder vom Heathen Rock 2017, und hier die Bilder vom Heathen Rock 2016.

Festivalhopper Dirk besuchte das sympathische Festival auch im vergangenen Jahr: „Heathen Rock 2016 – Wenn die Familie sich trifft!„.

Ein Kommentar zu “Metalfeuerwerk für Kenner und Könner bis die Elbe brennt – so war das Heathen Rock in Hamburg”

  1. Nummer 1: HEATHEN ROCKFESTIVAL Hamburg – Hanseatischer Kultabriss! sagt:

    […] Nichts desto Trotz waren ausgerechnet die harten Zellen ausgerechnet der Wacken Society mit ihrem noch härteren Kern “aus Prinzip und Tradition” vor Ort (O-Ton). Das HEATHEN ist für Bands genau wie für Metalheads einfach immer der Saisonstarter und das familierste Festival Hamburgs. (Siehe Artikel – Familientreffen aus 2017) […]

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