Headbanger Herzen schlagen höher – auf dem Elbriot Festival 2015

News am 18. August 2015 von Maddin

Elbriot-2015-Kvelertak-006Am Samstag den 15.08.2015 ging das Elbriot Festival in Hamburg in seine dritte Runde. Mit dabei waren Callejon, Kverlertak, Enter Shikari und die Headliner IN FLAMES & Kreator.

Auch wenn es bei der ersten Auflage des Festivals vor zwei Jahren noch organisatorische Probleme gab, weil der Veranstalter nicht mit einem so hohen Besucherandrang gerechnet hatten, waren sie diesmal besser vorbereitet.

Dennoch musste man sich erstmal auf einen langen Fußweg vom Eingang bis zur Bühne einstellen. Wer diesen jedoch hinter sich hatte, fand sich auf einem gemütlichen, nicht zu großen, Festival wieder, bei dem alles wichtige schnell erreichbar war. So konnte man sich in den Umbaupausen noch was zu essen und zu trinken kaufen und dennoch rechtzeitig zur nächsten Band wieder vor der Bühne stehen

Elbriot-2015-In Flames-053Glücklicherweise spielte das Wetter mit und auch die Running Order ließ kaum wünsche offen. Von Blues Rock bis Thrash Metal und Metalcore war alles dabei was das Headbanger Herz höher schlagen lässt. Besonders viele Jugendliche lockte Line-Up an die Elbe. Bei ihnen hatten die fünf Jungs von Callejon leichtes Spiel.

Ihr energischer Metalcore sorgte für ordentlich Stimmung vor der Bühne und spätestens bei ihrer Coverversion des Die Ärzte Songs Schrei nach Liebe konnten sie auch viele der älteren Generation auf ihre Seite ziehen.

Die Norweger von Kverlertak musikalisch einzuordnen fällt gar nicht so leicht, sie verwursten Hardcore Punk mit Rock n Roll und Black Metal zu einer sehr einzigartigen Mischung. Das dies aber funktioniert, bewiesen sie mit einer beeindruckenden und energiegeladenen Show. Die Fans sind begeistert und die Security kam ordentlich ins Schwitzen bei den Massen der Crowdsurfer die in Richtung Bühne getragen wurden.

Elbriot-2015-Enter Shikari-018Auf den ersten Blick wirkten Enter Shikari etwas fehl platziert, ihr Intro lässt eher eine Techno Band vermuten und auch sonst wird ihre Musik von vielen Elektro Beats unterstützt. Der Gesang erinnert aber eindeutig an eine Hardcore Band und auch sonst . Eine interessante Mischung, die bestimmt nicht jeden sofort überzeugte aber dennoch funktionierte. Auch Opeth lassen nur schwer in eine musikalische Schubladen einordnen.

Ihre Musik könnte man grob als Progressive Death Metal bezeichnen, wobei sie sich im lauf ihrer Karriere immer weiter von Death Metal entfernten. Auch Live schlugen sie eher ruhigere Töne an und erst in der zweiten hälfte der Show waren vereinzelte Growls zu hören. Opeth sind sicherlich überragende Musiker doch zwischen die Vollgas Veranstaltungen der vorherigen und der noch folgenden Bands passten sie nicht so richtig hinein.

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Ganz anders war dies natürlich bei Kreator, sie sind sowieso eine dieser Bands auf die man sich immer verlassen kann. In regelmäßigen Abständen bringen sie erstklassige Thrash Metal Alben auf den Markt und live liefern sie immer ein Hammer Show ab. Und so auch dieses mal, von der ersten Minute an wird das Gaspedal voll durchgetreten. Dem Moshpit werden nicht viele Atempausen geboten und schon früh wird er zur Wall of Death aufgefordert die anschließend in einen großen Circle Pit übergeht. Auf der Bühne gibt es neben dem großen Backdrop noch verschiedene Bildschirme auf denen verschiedenen Animationen abgespielt werden. Eine wirklich starke Show wie man es von dieser Band kaum anders gewohnt ist.

Elbriot-2015-In Flames-059Wer sich kurz vor dem In Flames Auftritt nochmal schnell zu den Verkaufsständen wagte, musste unwillkürlich an eine Geisterstadt denken, denn hier war plötzlich alles wie ausgestorben.

Alle noch verbliebenen Besucher befanden sich vor der Bühne. dennoch blieben dort große Lücken da sich überraschend viele Besucher bereits auf dem weg nach Hause machten.

Und das obwohl sie mal wieder bewiesen, was für eine hervorragende Live Band sie sind. Mit viel guter Laune, einem fetten Sound und einer gut durchdachten Lichtshow punkteten sie bei den Fans vor der Bühne. Lediglich das so wenig bärtige Männer im Publikum waren wunderte Sänger Anders Fridén etwas. Vielleicht ist er nach über 20 Jahren Bandgeschichte nicht mehr so viele Jugendlich im Publikum gewohnt. Diese scheinen aber die Band dafür um so besser kennen und gehen bei jedem Song voll mit. Wenn man die Qualität einer Show nach den Crowdsurfern pro Minute beurteilt, liegen In Flames hier ganz weit vorne.

Nach dem Ende des Festivals wurde Hamburgs Infrastruktur noch einmal stark auf die Probe gestellt. Nachdem tausende Metalheads zur nahe gelegenen Bahn Station strömten, wirkte selbst die Polizei etwas überfordert beim Versuch den Verkehr zu lenken.

Im nächsten Jahr soll das Elbriot 2016 übrigens über zwei Tage gehen und als erster Headliner wurde bereits Sabaton angekündigt.

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