Sonne, Studenten & Spitzenbands beim AStA Sommerfestival 2013

News am 7. Juni 2013 von Konzertheld

AStA-Sommerfestival 2013 Studenten sind ständig breit und trinken viel, denken viele. Da waren einige Bands beim AStA Sommerfestival an der Uni Paderborn ganz schön enttäuscht, dass das heutzutage nicht mehr (immer) so ist. „Das muss an diesem Bachelor liegen“, wissen Grossstadtgeflüster und sind froh dass sie davon nichts mehr mitbekommen. Kann sein, ist aber ja auch erst Donnerstag! Und für einen Donnerstag geht’s hier bei strahlendem Sonnenschein schon ganz schön ab – von Anfang an.

AStA Sommerfestival 2013 ClaireDa wären Claire, die gerade spielen, als ich ankomme. Synth- und Darkpop vom Allerfeinsten. Druckvoller Sound, der einen dennoch nicht erdrückt und die Stimme der namensgebenden Sängerin, die klar, aber ohne zu nerven heraussticht. Noch ist an Bühne 2 reichlich Platz zum Tanzen, was auch reichlich genutzt wird. Die Band ist sichtlich glücklich und feiert auch kräftig. Da muss man nur noch aufpassen, keinen Sonnenstich zu bekommen.

Dann ist da MC Fitti, der auf der Hauptbühne wesentlich mehr Leute erreicht. Fitti hält sich für den allercoolsten und feiert nach allen Regeln der Klischees vor allem sich selbst. Völlig legitim, denn die Zuschauer feiern kräftig mit. Man kann von der Musik halten was man will, ein ganzer Platz voller Menschen, die die Arme schwingen und immer wieder „Roflcopter, rofl Roflcopter“ singen ist schon beeindruckend. Und auf der Bühne wechselt immer wieder mal die Besetzung, der Produzent rappt auch mal selber, dann ist es mal einer der Jungs von Kraftklub, „der kann voll gut rappen“. Tänzerinnen in knallpink dürfen natürlich auch nicht fehlen. YOLO!

AStA Sommerfestival 2013 MassendefektDagegen passen Massendefekt von der Musikrichtung nicht so recht ins Programm. Guten Punkrock bekommen wir geboten, leider nur etwa eine halbe Stunde, aber die meisten der Fitti-Fans sind geflüchtet. Aber auch hier werden diejenigen glücklich, die geblieben sind – schon beim Soundcheck, als die Band ein paar alte 90er-Hits testweise covert, wird der Rasen malträtiert. Die musikalische Bandbreite des Festivals ist einfach viel größer als nur ein, zwei Musikrichtungen – viel mehr Rock gibt es ja schließlich auch noch an der kleinen Bühne zwischen den beiden Hauptbühnen, wo den ganzen Tag lang lokale Bands spielen.

Mangels Mittagessen zieht es mich nun aber zu den Fressbuden. Bei einem Eintrittspreis von nur 19€, aber drei Bühnen und etlichen hochkarätigen Bands hatte ich mit Wucherpreisen gerechnet – aber weit gefehlt, mit 2,50€ für die Getränke und sogar nur 1,60€ für die Fritten kann man hier den Tag überleben, ohne vollends pleite zu gehen. Ist aber auch nötig, denn die Hoffnung auf Pauseneinkäufe beim nahegelegenen Real wird am Eingang zerstreut: Kein Wiedereinlass nach Betreten des Geländes.

Danach ist es an Bühne 2 plötzlich total voll. Martin Jondo scheint kräftig an Bekanntheit gewonnen zu haben, seit ich ihn vor mehreren Jahren das letzte Mal sah. Der Einlass erfolgt nun kontrolliert, Wellenbrecher gibt es zwar keine, aber vor der Kurve auf dem Weg haben die Securitys nun ein Auge darauf, dass immer erst Leute rausgehen, bevor wieder jemand rein darf. Da hier aber viele Zuschauer auch nur mal gucken, wer noch so spielt, und dann wieder zu anderen Bühnen gehen, bleiben die Massen aber in Bewegung.

AStA Sommerfestival 2013 Grossstadtgeflüster Es mag am Wetter liegen oder daran, dass tatsächlich vor allem Studenten hier sind, aber Hip-Hop und Reggae kommen heute eindeutig am Besten an. Nach Songs wie „Rainbow Warrior“ schlägt die Musikrichtung mit Grossstadtgeflüster nun wieder um Richtung harte, dreckige und versaute Elektrosounds. „Nutten und Koks“ sind nun angesagt, „Ufos überm Fernsehturm“ fliegen da so rum und wir müssen gar nix. Passt eigentlich auch zur Yolo-Denke und der Moshpit vor der Bühne ist der größte, den ich bisher gesehen habe. Hoffen wir, dass auch die Band das Konzert als positives Erlebnis mitnimmt, Auftritte bei Tag sind die Berliner gar nicht gewohnt: „Das ist ja so hell hier, ist das immer so bei euch?“

Mit einer Mischung aus Reggae und elektronischen Effekten und einem neuen Album im Gepäck versprechen anschließend Ohrbooten einen würdigen Abschluss, so bleibe ich an Bühne 2. Auf der Hauptbühne spielen nach Dendemann nun Kraftklub, aber auch hier ist der Platz vor der Bühne voll. Wie schon die meisten zuvor genießen auch die Ohrbooten ihren Auftritt sichtlich. Da haben auch die Zuschauer gleich mehr Spaß, wenn’s schon auf der Bühne gut abgeht! Den Gitarristen hält es eigentlich nie auf den Füßen, aber auch am Keyboard und am Schlagzeug wird kräftig gefeiert. Während Martin Jondo noch sehr klassischen Reggae geboten hat, erinnert diese Performance eher an Irie Révoltés und entsprechend ist spätestens jetzt tanzen statt chillen angesagt.

AStA Sommerfestival 2013 Ohrbooten

Aufgrund des Wochentages fahren leider die Züge nicht lange, so dass ich auf die nächtlichen DJ-Sets verzichten muss. Für Anwohner stehen aber die ganze Nacht lang Busse zur Verfügung. Trotzdem bleibt der Gesamteindruck: Beim AStA Sommerfestival bekommt man für wenig Geld eine Menge geboten – verschiedene Musikrichtungen, gut gelaunte und friedliche Zuschauer und vor allem Bands, die selbst eine Menge Spaß an ihrer Musik haben. Was will man mehr?

Wer die Frage mit „mehr Festivals, natürlich!“ beantwortet, sei besonders auf das Serengeti hingewiesen, welches vom selben Veranstalter ausgerichtet wird, und auf die Parklichter Bad Oeynhausen, bei denen u.a. auch Claire, Abby und OK KID nochmal auftreten.

Ein Kommentar zu “Sonne, Studenten & Spitzenbands beim AStA Sommerfestival 2013”

  1. Nummer 1: Serengeti Festival Timetable 2013 und WarmUp sagt:

    […] auf das AStA Sommerfestival 2013 hin, bei dem Mc Fitti der heimliche Headliner des Tages war (unser AStA Sommerfestival Rückblick). Mit “30 Grad” hat er außerdem den offiziellen Sommerhit des bisher eher […]

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