Rückblick Summer Darkness 2012

News am 2. August 2012 von Cutter

Summer Darkness X – dies bedeutet internationales Line-Up, internationales Publikum und jede Menge zu entdecken.

Nachdem wir die letzten zwei Jahre vorwiegend auf Bands und das bunte Treiben  eingegangen sind (siehe Rückblicke 2010 und 2011), stellen wir uns nun auch mal der städtischen Seite – also called „The Dark Side of Utrecht“. ;)

Parken: Der entspannte Einstieg ins Wochenende der letzten Jahre klappte 2012 nicht; nachdem es durch widrige Umstände (Arbeit) schon spät war als wir in Utrecht ankamen, standen wir alsbald vor dem Problem den Wagen zu parken, denn Preise von 5,- € / Stunde oder 30,- € / Tag (sonntags freies Parken) im Umkreis von zwei Kilometern um den Stadtkern können durchaus als solches gelten. Hatte Cutter die letzten zwei Jahre offenbar Glück mit einem der damals noch existierenden, äußerst rar gesäten freien Parkplätzen gehabt, so ermöglichte uns dieses Mal erst eine  einstündige Recherche ein kostenfreies Plätzchen zu finden. Um Euch als potentiellen Summer Darkness Besuchern an den Ergebnissen teilhaben zu lassen und gratis einen wertvollen Tip preiszugeben: Wenn ihr mit dem Auto nach Utrecht fahrt, parkt außerhalb des Stadtkerns – beispielsweise im Stadtteil Overvecht am dortigen Bahnhof – dort kostet es nichts und die Fahrt mit dem Bus für 1,- € / Person in die Stadt geht schnell.

Übernachtungen: In Utrecht zu nächtigen ist ebenfalls nicht ganz günstig; beispielsweise im zentral gelegenen Apollo Hotel (außen pfui, innen hui) muss man mit 80,- € / Nacht oder mehr für ein Doppelzimmer rechnen. Allerdings bekommt man dort einen sehr schönen Raum, in der Hotel Lounge einen gratis Internetzugang an vorhandenem PC sowie soviel Kaffee oder Tee wie man trinken kann …aber weder einen Hotelparkplatz, noch ein schon inbegriffenes  Frühstück – letzteres haut noch mal mit lässig über 10,- € / Tag ins Kontor, genauso wie LAN im Zimmer mit mind. 9,- € / Tag. Dieses Beispiel besitzt mehr oder weniger Allgemeingültigkeit für die Logierungsmöglichkeiten in Utrecht. Günstiger wird es an der Peripherie oder in den Vororten wie Bunnik. Wer keine Angst um Hab und Gut hat, kann sich z.B. mit sieben anderen fröhlichen Gesellen ein Zimmer in der dortigen Jugendherberge teilen – zu ca. 25,- € / Nacht. Aufgrund der Fahrstrecke sollte man allerdings keinen alkoholischen Genüssen frönen oder Fahrräder mitbringen bzw. gut zu Fuß sein. Zu guter Letzt gibt es noch die Möglichkeit des Zeltens am Stadtrand, von der wir allerdings aus Sicherheitsgründen und der langen Wege bis jetzt Abstand nahmen.

Nahrung fest: Kurz und knapp beschrieben ist die günstigste Variante der Supermarkt, von denen es einige an der Peripherie des Stadtzentrums gibt. Für weniger magenempfindliche Personen stehen die üblichen Imbisse und Fastfoodketten sowie Snackautomaten(!) mit landestypischem Frikandel- / Burger-Inhalt bereit, für die Gourmets unter uns die großartige Utrechter aufgestellte Restaurantgastronomie, welche allerdings auch ihren dementsprechenden Obolus fordert. Man sollte ca. 15-20 € / normales Mittagessen incl. Getränk und 20-25 € / leckeres(!) Mittagessen incl. Getränk einplanen.

Nahrung flüssig: Preise im unteren bis mittleren europäischen Durchschnitt – passt!

Verkehrsmittel: Nie, niemals, aber auch gar nicht mit dem Auto fahren. Nutzt lieber Strassenbahn, Bahn, Bus, Fahrrad oder die eigenen Füße. Dies erspart eine Menge Streß und Geld. Und merkt Euch: Der Fahrradfahrer genießt die Vorfahrt und hat scheinbar immer Recht.

Kultur + Einkauf: Vom Dom und anderen baulich sympathischen Gebäuden über Grachten bis hin zu einem exorbitant großen Angebot an kleinen interessanten Kneipen und Geschäften, die nicht irgendwelchen Ketten angehören… die Innenstadt Utrechts lohnt – selbst ohne Summer Darkness – auf jeden Fall einen Besuch!

BACK TO TOPIC…

Das Summer Darkness hat sich dieses Jahr glücklicherweise wieder als Schönwetter-Festival bestätigt, denn ansonsten würden die Fußwege keinen Spaß machen und eine Alternative gibt es nicht, da auch Radfahren bekanntlich nicht vor Regen schützt.

Der Umweg „Auto parken“ ließ uns am Freitag Abend den Bal du Masque erst relativ spät erreichen so dass wir Empfang und Großteile der Show an sich verpassten. Das diesjährige Motto „The Grim Reaper’s Nostalgia“ inspirierte das Team des Tivoli Oudegracht zu vielfältiger Deko, die Gäste waren zum Großteil dem Anlaß entsprechend gekleidet und die DJs beglückten das Publikum mit unterschiedlichsten Musikrichtungen des dunklen Genres, so dass der Abend einen sehr angenehmen Ausklang fand.

Während in Flora’s Hof das diejährige Summer Darkness Fotoshooting stattfand, begann für uns der Samstag mit einem Trip zum Domplatz, auf dem neben den größtenteils aus den Niederlanden kommenden Händlern für Bekleidung, Accessoires und Tonträger auch diverse Nahrungs-Stände und eine Bühne ihren Platz gefunden hatten. Besonders gefiel am Dom Square, daß die üblichen bekannten, großen Stände fehlten und stattdessen das eine Kleinod mit Lederkorsetts oder das andere mit handgearbeiteten Unikaten an Broschen, Kopfschmuck und Kragen seine Waren feilbot.

Gen Mittag wurde die Dombühne von Faerydae geentert, die mit ihrer Musik zum Träumen und Genießen verführten. Anschließend hatten die Labels Laced Up, Ultra Violet und Attitude Holland Glück mit dem Wetter; bei strahlendem Sonnenschein fanden sich viele – auch bunt gekleidete – Besucher, welche die Performances zumeist bei Bier und Frittiertem genossen. Des späteren  spielten The Dutch Lemmings und Finvarra während wir die Örtlichkeit wechselten, um im Tivoli Oudegracht In the Nursery, Haujobb, Nachtmahr und Combichrist zu sehen. Auch wenn das Licht (Zitat Cutter: „Ich krieg‘ ’n Hals bei noch mehr blau-rosa!“) und der Ton besser hätten gemischt sein können, die Bands lieferten durchaus solide bis gute Auftritte. Besonders stach der Frontmann von Haujobb mit seiner beeindruckenden Bühnenpräsenz heraus.

Während wir so den Tag verlebten war im Tivoli de Helling mit For Malin, Binary Park, Aestethic Perfection, Straftanz, Mojo Fury, Agent Side Grinder und O. Children ebenfalls überwiegend der Elektro und im Ekko der Industrial in Form von Monolith, Dirty K, Näo sowie Winterkälte los.

Dem entgegenstellend bot die Leeuwenbergh Church Sieben, Triarii und die darauf anschließende Post Nuclear Steam-City of Echoes auf – Steampunk pur.

Aufgrund schlechter Lüftungsbedingungen im Tivoli Oudegracht führten uns diverse Luftschnapp-Orgien an den Grachten zu zwei  erfreulichen Entdeckungen zwischendurch: Die Schaufenster der Geschäfte zwischen Domplatz und dem Tivoli waren mit Bildern der vergangenen Summer Darkness Festivals geschmückt und nährten den Verdacht, der uns seit der Ankunft begleitete: Man war hier – wie auch schon in den Jahren zuvor – sehr willkommen! Und… auch in den Lokalen war es kein Problem, sich die Zubereitung und Inhalte des Essens erklären zu lassen, wenn man die niederländische Karte nicht verstand und eine Verständigung mit Händen und Füßen löste kein Unbehagen aus. Däumchen hoch!

Der Sonntag startete mit DJs und Fashionshows von Gothic Lolita, Ultra Violet, Naaimos und Attitude Holland auf dem Domplatz. Weiter ging es für uns mit den Alt-Elektronikern von Vomito Negro im Tivoli Oudegracht und Michel Banabila auf der X-Rated Stage, die mit ihren vielen Spiegeln und Discokugeln zu diesem Dark Ambient Sound genau die richtige Kulisse bot.

Zeitgleich fand im Tivoli de Helling das International Cyber Meeting 2012 statt, welches mit den Combos Incubite, Surgyn, Terrolokaust und Suicide Commando gut besetzt schien und auch entsprechend neonfarbig besucht war.

Wesentlich melodiöser bot sich auch an diesem Tag die Leeuwenbergh Church mit Auftritten von Kiss the Anus of a Black Cat und Camerata Mediolanense dar.

Für uns ging das Summer Darkness nach den wieder mal begeisternden The Exploiding Boy und The Crüxshadows auch schon zu Ende, da wir beide nicht den Luxus besaßen am Montag freinehmen zu können, so dass wir leider Peter Hook und die anschließende Endfeier verpassten.

Entdeckungen dieses Jahr: Leeuwenbergh Church, Raucherstübchen hinter der X-Rated Stage, An- und Verkauf Oudegracht, DJ nach letzter Fashion Show am Samstag.

Fazit: Gerne wieder! Nächstes Mal mit einer Dose Perry-Air für’s Tivoli Oudegracht, ein-zwei Tagen Vorlauf im Gepäck um Utrecht weiter zu erkunden und einem angehängten Tag um zu entspannen, auszuwerten und zu berichten. Ein Kompliment an die Veranstalter: Personal wie Security waren äußerst nett, veranstaltungstechnisch machte das Summer Darkness  auch dieses Jahr wieder eine gute Figur und der persönliche Charme des Festivals blieb weiterhin erhalten!

das Dodo und der Cutter

Wir berichteten im Voraus bereits über 10 Jahre Summer Darkness, weiteres zum Summer Darkness hier bei uns und auf www.summerdarkness.nl/festival.

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